Dürregipfel: Land will Futter mitzahlen

Wegen der Trockenheit drohen in Kärnten massive Ernteausfälle. Am Montagnachmittag beschloss die Landesregierung, den geschädigten Bauern finanziell zu helfen, unter anderem beim Futterzukauf.

Die Trockenheit der letzten Wochen hat massive Schäden in der Kärntner Landwirtschaft angerichtet. Sowohl im Ackerbau (Mais, Soja, Kürbis, Sonnenblumen), als auch im Grünland beim zweiten und dritten Schnitt. Die Wetterprognosen für die erste Augusthälfte sagen weiterhin extreme Hitze voraus, sodass sich nach Expertenmeinung die Situation weiter verschlimmern dürfte. Die Felder sind hoffnungslos trocken, jetzt drohen massive Ernteausfälle. Einige Landwirte überlegen sogar, Vieh zu verkaufen, denn das Futter ist knapp.

Dürregipfel

ORF

Land und Bund teilen sich Kosten

Auf Drängen der Bundesländer und der Landwirtschaftskammern stellte der Bund Zahlungen aus dem Bundeskatastrophenfonds in Aussicht. Am Montagnachmittag wurde im Büro von Landesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) in der Kärntner Landesregierung ein Dürregipfel abgehalten. Das Ergebnis: Den hitzegeschädigten Bauern soll auch vom Land geholfen werden und zwar zu 50 Prozent.

Konkreten Summen wurden noch nicht genannt. Beschlossen wurde vorerst, dass das Land den Ankauf von Futter mitzahlt, Unterstützung gibt es auch für Betriebsmittelkredite, die Stundung von Agrar-Investitionskrediten sowie die Nutzungsfreigabe von Biodiversitätsflächen. Ein Budget gibt es noch nicht, da noch nicht alle Schadensfälle erfasst werden konnten. Futter, in vielen Fällen Mais, wird also angekauft werden müssen, woher, sei eine reine Preisfrage.

Existenzfrage für Bauern

Die Situation bei den Bauern ist triste: Am Hof der Familie Kotschnig in Feistritz ob Bleiburg erinnern die Wiesen eher an eine Steppenlandschaft. Die 40 Kühe und Kälber haben draussen seit Wochen nichts mehr zu fressen, es müssen sogar die Futterballen aufgebraucht werden, die eigentlich für den Winter gedacht gewesen sind. Christian Kotschnig steht kurz davor, mehere Kühe zu verkaufen. Dies ist sein letzter Ausweg.

Auch sein Nachbar Karl Igerc hat hart zu kämpfen. Er steht überhaupt vor der Existenzfrage. Denn erst vor zwei Jahren hat er seinen Hof um 200.000 Euro umgebaut, inklusive vollautomatischer Fütterungsanlage für seine 600 Schweine, die am Hof gemestet werden.

Land will für Futter mitzahlen

Der Gang über die Felder ist für Igerc dieser Tage besonders schwer. 400 Tonnen Mais können hier normalerweise geerntet werden, in diesem Jahr sind es, wenn überhaupt, nur ein paar. Die Hoffnung auf Regen hatte Karl Igerc bis zuletzt, doch er kam nicht rechtzeitig.