Tierrettung braucht mehr Geld

Rund 150 Mal im Monat müssen die Mitarbeiter der Tierrettung vom Kärntner Tierschutzkompetenzzentrum ausrücken. Fast immer bleiben die Helfer auf den Kosten sitzen, nun wird mit dem Land um mehr Förderung verhandelt.

Eine Katze auf einem Baum, ein auf der Autobahn herumirrender Hund, verletzte Igel und Schwäne, zurückgelassene Tiere: Mehrmals täglich geraten in Kärnten Tiere in Not. Die Tierrettung des Tierschutzkompetenzzentrums wird meist von der Polizei oder der Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Als einzige Tierrettung in Kärnten sind die Mitarbeiter rund um die Uhr erreichbar, zwei Einsatzfahrzeuge stehen zur Verfügung.

Zweite Bauphase abgeschlossen

Beim neu gebauten Tierschutzkompetenzzentrum (Tiko) wurde die zweite Bauphase abgeschlossen, am Sonntag fand die Eröffnung statt. Vor drei Jahren erfolgte nach einer langen Diskussions- und Planungsphase der Spatenstich. Neun Mio. Euro investierten Heidi-Horten-Stiftung, Land und Stadt. Herrenlose Tiere finden hier vorübergehend ein neues Zuhause.

Bezahlt werden die Tierrettungseinsätze hauptsächlich von Spendern. Denn die Tierretter bleiben meist auf den Kosten sitzen, vor allem wenn es gilt, Wildtiere zu retten. Nur einer von rund 15 Noteinsätzen werde derzeit bezahlt, sagt die Präsidentin des Tierheims, Marina Zuzzi-Krebitz. Aus diesem Grund finden demnächst Gespräche mit dem Land statt. Gemeinsam soll eine Lösung gefunden werden, um zumindest einen Teil der Kosten der Tierretter zu decken.

Mehr Einsätze nach Zwangsräumungen

Stark zugenommen haben vor allem Einsätze bei Zwangsräumungen, so Zuzzi-Krebitz. Sie vermutet, dass viele Tierbesitzer sich die Tierhaltung einfach nicht mehr leisten können. Immer häufiger werden die Tierretter auch gerufen, wenn die Besitzer selbst in Not geraten. Die Tierrettung versorgt zum Beispiel Haustiere während eines Krankenhausaufenthaltes ihrer Besitzer.

Tierrettung Tierschutzkompetenzzentrum Finanzen Zuzzi Krebitz

Tierschutzkompetenzzentrum/Thomas Holzer

Hohe Auslastung durch Tiertransport-Unfall

Derzeit sind knapp 700 Tiere im Tiko untergebracht. Das Heim ist damit voll ausgelastet, ausgelegt ist das neue Gebäude auf rund 500 Tiere. Grund für die hohe Auslastung ist ein Unfall mit einem Tiertransporter im Mai – mehr dazu in -Lkw mit Tausenden Tieren verunglückt. Von dem im Transport untergebrachten 1.700 Kleintieren sind derzeit noch 256 Tiere im Tiko untergebracht.

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