Einbruchsserie in Wohnmobile

Auf den Autobahnraststätten in Kärnten sind Profieinbrecher am Werk, die sich auf Wohnwagen und Wohnmobile spezialisiert haben. Sei Juni wurden zwölf solcher Einbrüche gemeldet, eine Spur gibt es noch nicht.

In Golling (Salzburg) wurden diese Woche zwei Männer aus Bosnien festgenommen, die als Mitglieder einer Profibande aktiv gewesen sein sollen, auch in Kärnten - mehr dazu in Mutmaßliche Serieneinbrecher gefasst (salzburg.ORF.at).

Wohnmobilbesitzer schliefen

Die Besitzer der Wohnmobile bekamen vom Einbruch nichts mit, sie schliefen. Einer der beiden gefassten Bosnier hatte eine Mobiltelefon bei sich, das einem Einbruch in Kärnten zugeordnet werden konnte. Die Polizeipräsenz wurde deutlich verstärkt, seit diese Fälle auf den Rastplätzen entlang der Tauern- und Karawankenautobahn bekannt wurden, sagte Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt.

Dennoch sei es schwer, die Täter zu fassen. In einer Nacht schlagen sie bei mehreren Rastplätzen entlang der Autobahnen zu. Konfrontationen gab es bisher keine, es seien Profis, so Türok. Man gehe von verschiedenen Gruppierungen aus, die die Wohnmobile lautlos öffnen. Da meist nur die Fahrerkabine geöffnet werde, merken die schlafenden Besitzer oft nichts davon.

Besser auf Campingplatz nächtigen

Die einzige Möglichkeit, diesen Banden erst gar nicht zu begegnen, sei es, das Wohnmobil auf einem Campingplatz abzustellen - auch, wenn es nur für eine Nacht ist. Andreas Hutsteiner, ein Urlauber aus Bayern, beachtet dies. Auf den Campingplätzen würde jeder auf jeden schauen, sagte er. Außerdem gebe es - im Gegensatz zu den Autobahnrastplätzen - auf Campingplätzen keine guten Fluchtmöglichkeiten.

Hutsteiner arbeitet für einen Campingwagenhersteller. Er sagte, man habe in den vergangenen Jahren auch darauf reagiert, dass manche Profibanden auch Betäubungsgas verwenden. Die Branche baue immer mehr Sicherheit ein, dichte Kühlschranklüftungsgitter ab, dichte Eingangstüren doppelt ab oder wölbe die Fenster nach innen, so Hutsteiner. Ein Einbruch mit Betäubungsgas konnte in Kärnten aber noch nie nachgewiesen werden, betonten die Ermittler des Landeskriminalamtes.