Hitze: Feuermachen im Wald verboten

Immer mehr Bezirke erlassen wegen der anhaltenden Trockenheit Verordnungen gegen das Anzünden von Feuern im Wald. Die Hitzewelle bleibt noch bis zum Wochenende. Die Feuerwehr ersucht um besondere Aufmerksamkeit.

Es vergeht derzeit kein Tag, an dem die Kärntner Feuerwehren nicht zu einem Wald- oder Wiesenbrand ausrücken müssen. Erst am Mittwoch löste ein Blitzschlag auf der Görtschacher Alm im Bezirk Hermagor einen Waldbrand aus, der aber rasch unter Kontrolle gebracht werden konnte. Auch auf der Kreuzen in der Gemeinde Paternion waren die Einsatzkräfte bei einem beginnnden Waldbrand. Bei Maria Saal haben Drescharbeiten ein Feuer ausgelöst, vier Feuerwehren konnten den Brand löschen.

Juli brachte besonders viel Trockenheit

Der Blick auf die Messtationen in den besonders trockenen Bezirken Wolfsberg, Hermagor oder Völkermarkt zeigt, dass es im Juli bisher zwischen 60 und 80 Prozent weniger Niederschlag gab, als in durchschnittlichen Jahren. Einzelne Wärmegewitter fallen da nicht ins Gewicht.

Daniel Rauter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt (ZAMG) sagte: „Bei den Verhältnissen, wie wir sie jetzt haben, mit den Wärmegewittern, gibt es das Problem, dass nur die oberste Bodenschicht befeuchtet wird. Durch die geringe Luftfeuchtigkeit und die große Hitze verdampft das gleich wieder und der Boden kann die Feuchigkeit nicht speichern.“

Rauchen ist untersagt

Mittlerweile hätten fast alle Bezirke eine Waldbrand-Schutzverordnung erlassen, mit dem Verbot, Feuer jeglicher Art in Wäldern und waldnahen Gebieten zu entzünden, darunter fällt auch das Rauchen im Wald ist per Strafe untersagt. Geldstrafen bis zu 7.300 Euro erwarten diejenigen, die dieses Verbot ignorieren.

Peter Schrott, der Koordinator für Waldbrände im Landesfeuerwehrverband, erklärt dazu: „Die Problematik ist die Trockenheit und der Wind. Wir sind daher fast im roten Gefahrenbereich.“

Wie schnell es gehen kann, zeigt ein Beispiel auf der Dellacher Alm. Hier geriet vor zwei Tagen ein Feuer bei Schwendarbeiten außer Kontrolle. Eine Fläche von eineinhalb Hektar brannte ab, 120 Feuerwehrleute standen stundenlang im Einsatz - mehr dazu in Löschhubschrauber bekämpfte Waldbrand.

Gut gerüstet

Die Einsatzkräfte sind aber gerüstet, da zu erwarten ist, dass es in den nächsten Tagen vermehrt zu solchen Bränden kommen wird. Immer wieder werden Waldbrände etwa durch Blitzschläge ausgelöst. Vermehrt kommt es jetzt aber auch zu Bahndammbränden oder Feuer in der Nähe von Feldwegen.

Schrott dazu: „Die Waldbrände sind im unzugänglichen Gelände. Wir brauchen Personal und Gerät. Es ist eine sehr heikle Sache. Wir brauchen einen Hubschrauber. Die Leute sind aber gut ausgebildert. Wir hoffen, dass wir, falls etwas passieren sollte, auch diese Situation früh entschärfen können.“ Entschärfen könnte die momentane Gefahr nur ein Regen - die Niederschläge von kurzen Wärmegewittern reichen dafür allerdings nicht aus, so die Experten.

Auch Müll kann Feuer entfachen

Helmut Petschar, der Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbandes, sagte zu den aktuellen Gefahren, dass Brände auch durch Dosen, Glasscherben und Flaschen ausgelöst werden können, die achtlos weggeworfen werden. Besondere Gefahr geht auch von Auspuffrohren von Fahrzeugen aus, die im Wald oder bei Wiesen geparkt werden.

Schrott dazu: „Es gibt relativ einfache Regeln. Man soll kein offenes Feuer und offenes Licht verwenden. Auch keine Glasscherben liegen lassen. Bitte nicht rauchen - es wäre uns am liebsten, wenn man gar kein Feuerzeug mitnimmt. Grillpartys in der Natur sind sehr gefährlich. Es gibt aber ausgewiesene Grillplätze.“

Laut Landesalarm- und Warnzentrale mussten in den vergangenen Wochen vor allem in den Bezirken Völkermakt und Wolfsberg bereits Tankwagen ausrücken, um Landwirtschaften und Brunnen mit Wasser zu versorgen. Von einem Wassernotstand in den Bezirken sei aber noch nicht zu sprechen.

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