Kunstdiebstahl: Beute nach 17 Jahren aufgetaucht
Am 18. Juli wurden die damals gestohlenen Kunstwerke von zwei Klagenfurter Lehrerinnen unter einer Autobahnbrücke bei Treffen sichergestellt, alle in Kartons verpackt. Details präsentierte die Polizei in einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag. Dabei wurde auch ein Teil der sichergestellten Kunstgegenstände gezeigt. Wo die Werke in der Zwischenzeit waren, war vorerst unklar. Die Polizei nahm die Ermittlungen wieder auf, Spuren zu den Tätern gebe es aber nur wenige. Der heutige Wert der Werke beträgt rund 260.000 Euro.
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Kunstkenner als Täter?
1996 wurde berichtet, dass sich die Kunstdiebe ganz gezielt die Kunstwerke Kogelniks ausgesucht hatten. Sie galten als unverkäuflich - ebenso wie die Werke von Paolo Licata und Paul Flora, die ebenfalls gestohlen wurden. Galeristin Judith Walker vermutete, dass es sich um einen organisierten Diebstahl handle und das Kunstkenner am Werk gewesen sein dürften: „Man kann Glassachen nicht so einfach abtransportieren. Man muss sie fachgerecht verpacken, sonst sind sie sofort beschädigt und wertlos“, sagte sie 1996, nachdem der Diebstahl entdeckt wurde, gegenüber dem ORF Kärnten.
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Beute vermutlich mit kleinem Wagen abtransportiert
Die Täter hatten ein Vorhängeschloss an der Kellertüre geknackt und sich so Zutritt zur Galerie verschafft. Weitaus wertvollere Kunstschätze ließen sie unberührt. Sie dürften ihre Beute in einem kleinen Leiterwagen durch den Schotter vor dem Schloss gezogen und dann in einen Kombi verladen haben. Darauf deuteten die Spuren am Tatort hin.
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Da das Schloss nicht bewohnt sei, war keine Versicherungsanstalt bereit, das Risiko für die Ausstellung „Venezianisches Glas“ zu übernehmen. Die Kosten für eine Alarmanlage im Schloss waren der Galeristin zu hoch.
Hoffen auf Zeugen und Tipps
Die Diebe konnten von der Polizei bisher nicht ausfindig gemacht werden. Möglicherweise war die Beute die ganzen 17 Jahre in Kärnten gelagert - und zwar fachmännisch verpackt. Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer die Kisten gesehen hat, möge sich beim Landeskriminalamt melden.
Einstweilen laufen weitere Ermittlungen. Ob tatsächlich alle Gegenstände wieder da sind, muss erst geprüft werden. Auch Spuren, die an der Fundstelle sichergestellt wurden, werden noch ausgewertet. Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt hält es auch für möglich, dass sich Zeugen des ursprünglichen Diebstahls melden bzw. Personen, welche die Werke seither gesehen haben. „Vielleicht gibt es hier Leute, die sich öffnen möchten“, so Türk am Dienstag vor Journalisten.