Abgängiger Elfähriger meldete sich
Der vermisste Bub kam vor drei Monaten in das Heim. Am Montag verließ er es gegen 16.30 Uhr und kehrte nicht zurück.

Landespolizeidirektion Kärnten
Der aus dem Jugendheim abgängige Bub
Der Bub sei beim Spielen mit anderen Kindern ausgebüxt, sagte Heimleiter Dannie Wutte: „Wir haben von den anderen Kindern erfahren, dass er sich verabschiedet hat. Die Kinder hielten das für einen Scherz.“ Wasir kam laut Wutte mit einem Schlepper nach Österreich, zunächst nach Traiskirchen. Dann kam er nach Kärnten in das Jugendheim.

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Heimleiter Dannie Wutte.
Flüchtlingskinder ohne Eltern
In dem Heim in Görtschach sind seit einem halben Jahr 30 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren aus Afghanistan untergebracht. Sie kamen ohne Angehörige nach Österreich.
Als klar war, dass es sich nicht um einen Scherz handelt, suchten Heimmitarbeiter im Haus und in der Nachbarschaft erfolglos nach dem Buben, dann wurde eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
Bub könnte von Verwandten abgeholt worden sein
Am Dienstag gab es bis zum Einbruch der Dunkelheit eine großangelegte Suchaktion mit rund 60 Mann der Feuerwehr, Hunden und Polizeihubschrauber. Die Gegend rund um Görtschach, Kirschentheuer, Ressnig, sogar die Drau und mehrere Teiche wurde mit dem Polizeihubschrauber abgesucht. Die Feuerwehrleute durchkämmten unter anderem die Wälder, leerstehende Scheunen, Häuser, Bahnhöfe und Sportplätze.

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Kinder im Jugendheim Rosental in Görtschach.
Es könnte sein, dass ein Bekannter oder ein Verwandter das Kind abgeholt hat. Möglich ist auch, dass der Bub versucht, auf eigene Faust nach Traiskirchen zu gelangen. Bei seiner telefonischen Nachricht wollte er nicht sagen, wo er sich aufhält. Es stellte sich laut Heimleitung heraus, dass Wasir ein Wertkartenhandy für diesen Anruf benutzte und daher der Anruf nicht zurückverfolgt werden kann.
Polizei bittet um Hinwiese
Die Polizei bittet auf jeden Fall nach wie vor um Hinweise an die Polizeiinspektion Ferlach (Telefon: 059133 – 2100). Der Bub ist 160 Zentimeter groß, hat kurze, schwarze Haare, ist von korpulenter Statur und trägt schwarze Turnschuhe. Er spricht kein Deutsch.
Subsidiärer Schutz für Minderjährige
Die im Landesjugendheim untergebrachten Kinder genießen subsidiären Schutz. Das bedeutet eine Aufenthaltsberechtigung nach dem Asylgesetz, wenn die Fluchtgründe zwar nicht als Grund für eine Asylgewährung gewertet werden, aber die Rückkehr in das Herkunftsland derzeit unmöglich machen. Bis zu ihrem 18. Lebensjahr muss jährlich in Wien um die Verlängerung jedes einzelnen Asylantrages angesucht werden.