Petrowskaja gewinnt Bachmannpreis
Vier der sieben Juroren (Feßmann, Spinnen, Keller und Steiner) stimmten für die lockere Geschichte einer Geschichtsaneignung einer Nachgeborenen (Spinnen) - mehr zur ausführlichen Jury-Begründung in Bachmannpreis für Katja Petrowskaja
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Der ukrainischstämmigen Petrowskaja wurden seit ihrer Lesung allgemein gute Chancen auf den diesjährigen Hauptpreis zugebilligt. Ihr Text „Vielleicht Esther“ befasst sich mit der Vernichtung der Juden von Kiew durch die Nazis im Jahr 1941.
Petrowskaja wurde 1970 in Kiew geboren, lebt in Berlin. Sie studierte Literaturwissenschaften in Tartu (Estland) und promovierte 1998 in Moskau. Die Autorin wurde von Hildegard Elisabeth Keller zu den TDDL 2013 eingeladen - mehr dazu in Autorenporträt Katja Petrowskaja
Der Ingeborg-Bachmann-Preis gilt als eine der bedeutendsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum und ist mit 25.000 Euro dotiert. Er wird seit 1977 in Erinnerung an die 1926 in Klagenfurt geborene Schriftstellerin verliehen.
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Kelag-Preis für Verena Güntner
Als nächstes wurde der mit 10.000 Euro dotierte Kelag-Preis, gestiftet von der Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, vergeben. Er geht heuer an Verena Güntner, die in „Es bringen“ den Ton eines von Höhenangst geplagten 16-Jährigen sehr genau trifft - mehr dazu in Text von Verena Güntner
Nachdem kein Autor die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang erreichte, kam es zu einer Stichwahl zwischen Verena Güntner und Benjamin Maack, die schließlich Güntner für sich entscheiden konnte.
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3sat-Preis für Benjamin Maack
Auch bei der Vergabe des 3sat-Preis im Wert von 7.500 Euro kam es zu einer Stichwahl zwischen den beiden deutschen Autoren Heinz Helle und Benjamin Maack. In einem zweiten Wahlgang wurde schließlich Benjamnin Maack zum Sieger gekürt. Der von Juror Hubert Winkels nach Klagenfurt eingeladene Autor hatte am dritten Lesetag einen Text über einen pubertierenden Käfersammler präsentiert, der von der Jury wohlwollend angenommen worden war - mehr dazu in Jurydiskussion über Text von Benjamin Maack.
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Ernst-Willner-Preis für Heinz Helle
Der mit 7.000 Euro dotierte Ernst-Willner-Preis, der von mehreren Verlagen gestiftet wird, war der letzte Preis, der am Sonntag von den Juroren vergeben wurde. Es kam auch dabei zu einer Stichwahl zwischen den Autoren Heinz Helle und Romen Ehrlich. Ersterer erhielt im zweiten Wahlgang mehr Stimmen. Er wurde von Daniela Strigl nach Klagenfurt geholt und las den Text „Wir sind schön“, in dem es um eine langsam erkaltende Beziehung geht - Jurydiskussion über Text von Heinz Helle.
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Kegele erhielt Publikumspreis
Als letzter Preis bei den diesjährigen Tagen der deutschsprachigen Literatur wurde der Publikumspreis, der per Internet-Stimmabgabe ermittelt und von der BKS Bank gestiftet wurde (7.000 Euro), vergeben. Die österreichische Autorin Nadine Kegele durfte ihn entgegennehmen.
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Die Vorarlbergerin, die in Wien lebt, las einen Auszug aus ihrem Roman „Scherben schlucken“. Nach Klagenfurt holte sie der Vorsitzende der Jury, Burkhart Spinnen. Der Jury gab der Text Rätsel über Rätsel auf - mehr dazu in Jurydiskussion über Text von Nadine Kegele.
Fortbestand der TDDL gesichert
Wie am Sonntagvormittag bekanntgegeben wurde, wird es auch im nächsten Jahr die Tage der deutschsprachigen Literatur geben. LH Peter Kaiser (SPÖ) und ORF Generaldirektor Alexander Wrabetz haben sich darauf geeinigt, dass der Bewerb weiterhin in Klagenfurt veranstaltet werde - mehr dazu in Fortbestand des Bachmann-Preises gesichert.