Pirker: EU-Geld für Koralmtunnel fix

Der Koralmtunnel ist der Teil der Baltisch-Adriatischen Achse, der Eisenbahnstrecke von der Ostsee über Kärnten an die Adria. Geld von der EU gilt als fix, sagt der Kärntner EU-Abgeordnete Hubert Pirker, auch das EU-Parlament werde im Herbst zustimmen.

Eine Eisenbahn-Tunnelkette nördlich des Wörthersees hätte doch Chancen, von der EU mitfinanziert zu werden. Mit diesen Worten lässt der Kärntner EU-Abgeordnete Hubert Pirker aufhorchen. Pirker warnt deshalb davor, die Planung der Hochleistungs-Bahntrasse zwischen Klagenfurt und der italienischen Grenze auf Eis zu legen. Nach der Fertigstellung des Koralmtunnels im Jahr 2023 werden laut ÖBB um 30 Prozent mehr Züge entlang des Wörthersees fahren. Für EU-Geld sei es aber dann zu spät, so Pirker. „Fix ist, dass es Co-Finanzierungen gibt. Das würde maximal 1,7 Milliarden Euro von der Europäischen Union für den Koralmtunnel bedeuten.“

ÖBB: Ausbau derzeit nicht erforderlich

Zurzeit verkehren 160 Züge täglich auf der Strecke zwischen Klagenfurt und Villach. Nach der Fertigstellung des Koralmtunnels werden es bis zu 30 Prozent mehr sein. Eine neue Trasse und ein viergleisiger Ausbau entlang des Wörthersees sind aus Sicht der ÖBB derzeit nicht erforderlich, die Trasse sei auch nach Eröffnung des Koralmtunnels nicht voll ausgelastet. Die Planung für den Ausbau der Hochleistungstrecke - die neun Millionen Euro gekostet hat, wurde deshalb vorerst gestoppt. Kopfschütteln löst das bei EU-Abgeordneten Pirker aus. "Die EU würde die Planung der Verlegung in eine Tunnelkette nördlich des Wörthersees mit 50 Prozent cofinanzieren und den Bau mit 20 – oder wenn es als Flaschenhals definiert ist – mit 30 Prozent. Die Voraussetzung ist aber, dass Österreich jetzt mit der Planung beginnt. Sonst ist es zu spät und Kärnten und Österreich läuft Gefahr, Gelder von der EU nicht abholen zu können.“

Pirker: Neubewertung 2025 zu spät

Denn die EU fördere nun auch den Lärmschutz und die Verlegung von Bahntrassen in touristisch sensiblen Gebieten, sieht Pirker einen seinen Anträge im EU-Parlament durchgesetzt. Die ÖBB hingegen bleiben vorerst dabei: es gebe keinen Zeitdruck für eine neue Trasse entlang des Wörthersees. 150 Millionen Euro würden allein technische Voruntersuchungen für den Bau einer Bahntunnelkette kosten. Eine Neubewertung im Jahr 2025 ist aus Sicht Pirkers aber zu spät: „Dann wäre dieses Geld, das jetzt bis 2020 fix zur Verfügung gestellt wird, sicher verbraucht.“

Für den Bau einer Tunnelkette gibt es derzeit keine seriösen Kostenschätzungen, es geht aber um Milliarden Euro.

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