Sapotnica - die letzte Festung
Die Verteidigungsbauten des Bundesheeres entlang der Staatsgrenze zu Slowenien wurden mittlerweile abgebaut oder verkauft. Eine Festung gibt es aber noch - auf der Loiblpass-Bundesstraße - hunderte Meter lang in die Felswände gegraben. Sie diente als Schutz gegen feindliche Truppen aus dem Süden. In den 80er- und 90er-Jahren wurde noch daran gearbeitet.

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Mittlerweile wurde die Stellung auf der Sapotnica ausgeräumt. Sie ist ein steinernes Stück Geschichte, aus dem die Heeresveranwortlichen immer noch ein kleines Geheimnis machen, weil sie für Übungen verwendet wird. Der Militärgeograph Rudolf Wastl behält im verzweigten Gangsystem den Überblick: „Das wurde gebaut als Festung, das Konzept war, dass überwiegend gegen das deutsche Reich befestigt wurde und Ende der 30er-Jahre auch gegen Jugoslawien. Das war der erste Baustein mit der Festung am Loibl und zwölf Sperren in ganz Kärnten.“

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Übungen in langen Gängen
In den Felsen enthalten sind mehrere hundert Meter lange Gänge. Seit zehn Jahren werden sie für Übungen von Spezialeinheiten genutzt. Eine besondere Herausforderung für die Soldaten, denn alles sei sehr verwinkelt, so Wastl. Von den Maschinengewehrstellungen gibt es freies Schussfeld auf die Loiblpassbundesstraße, das machte die Stellung so bedeutend.

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Fluoriszierendes Gestein
Ein anderer Teil der Festung leuchtet noch immer in der Dunkelheit, obwohl er auch schon 50 Jahre alt ist. Laut Wastl fluorisziert das Gestein noch eine Zeitlang, nachdem das Licht ausgeschaltet wurde. Gebaut wurde dieser Teil in den 60er-Jahren, in der Zeit des kalten Krieges. Auch ein Schlafraum blieb erhalten. Laut Wastl verbrachten, die Soldaten hier bis zu 18 Stunden. Besonders schwer war die Kälte im Inneren des Berges auszuhalten. Die Festung blieb über die Jahre hinweg erhalten, auch wenn sie militärisch nicht mehr gebraucht wird. Ständig stehen kleinere Reparaturen an, erzählte der Wallmeister Willhelm Dobnik. Rasenmähen, Streichen, Innen- und Außenarbeiten, wie bei einem Eigenheim, schmunzelt Dobnik.
„Junge“ Relikte
Auch über die extrem schmale Wendeltreppe müssen sich bei Übungen Soldaten in voller Montur durchquetschen, so Wald. Oben folge dann ein enger Schräggang, aufrechtes Gehen ist unmöglich. Die Betonwände im Berg sind mehrere Meter dick. Auch in den Felswänden vis a vis gibt es Stellungen. Die letzten entstanden erst in den den 90er-Jahren und sind trotzdem schon Relikte aus einer ganz anderen Zeit.