Koperna kehrt in die KABEG zurück

Der jahrelange Rechtsstreit um den von der KABEG 2011 entlassenen Stabsstellenleiter Thomas Koperna hat nun ein Ende: Nachdem die KABEG den Prozess gegen Koperna verlor, tritt dieser am Montag wieder als Abteilungsleiter seinen Dienst wieder an.

Koperna war 2011 von KABEG-Chefin Ines Manegold als Leiter einer Stabsstelle zur Leistungsplanung der Kabeg-Spitäler wegen angeblicher Dienstverweigerung entlassen worden. Koperna klagte in der Folge das Land Kärnten, die Entlassung wurde per Gerichtsurteil aufgehoben. Zuletzt blitze die KABEG im Arbeitsgerichtsprozess gegen Koperna mit ihrer Berufung beim Oberlandesgericht Graz ab. Nun muss die KABEG bzw. der Steuerzahler ihm inklusive Zinsen 256.000 Euro Gehalt nachzahlen, dazu kommen die Rechtsanwalts- und Verfahrenskosten.

Koperna kehrt in alte Funktion zurück

Nach dem Prozess einigten sich KABEG und Koperna auf dessen Dienstantritt am kommenden Montag, gab die KABEG am Donnerstag bekannt. Man habe mit Koperna ein „sehr konstruktives Gespräch“, geführt, so KABEG-Chefin Ines Manegold in einer Aussendung. Koperna wurde danach wieder mit der Leitung der Abteilung „Unternehmensentwicklung Medizin und Pflege“ betraut. Die noch offenen Prozesse würden in den kommenden Wochen von Seiten der KABEG beendet, so Manegold. Gegenüber dem ORF war Manegold zu keiner Stellungnahme bereit.

Koperna: „Vergangenheit vergessen“

Die vergangenen 21 Monate seit seiner überraschenden Entlassung seien für ihn sehr schwierig gewesen, sagt Koperna im ORF-Interview: „Persönlich war das belastend, zumal das Verfahren lange Zeit verzögert wurde.“ Zum belasteten Verhältnis zu Manegold meint Koperna: „Ich habe kein Problem damit, einen professionellen Umgang miteinander zu pflegen und die Vergangenheit zu vergessen.“ Er habe jedenfalls auch kein Problem mit Manegold und anderen Mitarbeitern der KABEG.

Neuer Aufsichtsrat nach Prozesswelle

Fragwürdige Personalentscheidungen in der KABEG haben in den letzten Jahren immer wieder die Arbeitsgerichte beschäftigt. Im Falle des früheren LKH-Betriebsdirektors Herwig Wetzlinger einigte man sich auf rund 100.000 Euro Entschädigung. Mit dem ehemaligen Medizinischen Direktor Matthias Angres einigte man sich auf einen Vergleich. Die Prozesswelle hatte nun auch politische Konsequenzen, diese Woche bestellte die Regierung einen neuen KABEG-Aufsichtsrat, der auch diese Vorgänge beleuchten soll – mehr dazu in - Regierung bestellte neue Aufsichtsräte.

Gesundheits- und Krankenanstaltenreferentin Beate Prettner (SPÖ) zeigte sich Donenrstagabend in einer Reaktion wenig glücklich mit der Entscheidung: „Ich muss diese Entwicklung so zur Kenntnis nehmen", sagt sie in einer Aussendung. Die Causa sei jedenfalls Anlass, die vergangenen Personalentscheidungen und die Rechtsberatung der KABEG in der ersten Aufsichtsratssitzung zu thematisieren.

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