Streit um Öffnung von Hochosterwitz

Es ist unklar, ob die Burg Hochosterwitz diesen Sommer für Besucher zugänglich sein wird. Eine Öffnung des Weges ist derzeit weder für die Gemeinde, noch für den Landesgeologen vorstellbar. Am Dienstag wird die Sanierung verhandelt.

Die Burg Hochosterwitz in der Gemeinde St. Georgen am Längsee zählt zu den zehn wichtigsten und bekanntesten Touristenattraktionen Kärntens.

Felssturz Burg Hochosterwitz

APA/Gert Eggenberger

Wegen eines großen Felssturzes stand die Burg im vergangenen Sommer in den Schlagzeilen.

Mehrer Felsbrocken waren im Vorjahr auf den Fußweg zur Burg gedonnert und hatten Besucher getroffen, die zum Teil schwer verletzt worden waren - Vier teils schwer Verletzte bei Felssturz.

Landesgeologe: Sicherung dringend nötig

Der gefährlichste Bereich befindet sich laut Geologen derzeit zwischen dem zweiten und dem vierten Tor in Richtung Burg. Sicherungsmaßnahmen seien nun dringend notwendig, so Landesgeologe Richard Bäk: „Wir haben bereits kurz nach dem Ereignis festgehalten, dass in diesem Teilbereich für eine Wiedereröffnung eine Detailstudie durchgeführt und anhand der gesammelten Erkenntnisse ein Projekt durchgeführt werden muss. Dieses hätte zeigen müssen, welche Maßnahmen zu treffen sind, damit die erforderliche Sicherheit gewährleistet wird.“

Dass all dies fehlt sei die Säumigkeit des Burgbesitzers Karl Khevenhüller - so die Aussage des Landesgeologen, als auch des Bürgermeisters von St. Georgen am Längsee, Konrad Seunig. Der Burgebetreiber sei für die jetzige Situation verantwortlich. Ein bereits begonnenes Radiointerview des ORF Kärnten, in dem er mit den Vorwürfen konfroniert wurde, hat Karl Khevenhüller aber wieder abgebrochen.

Höhe der Sanierungskosten unklar

Laut Medienberichten soll die Sanierung des Fußweges zur Burg - laut Khevenhüller - 1,2 Millionen Euro kosten.

Der Landesgeologe sieht dies anders. Die dringend notwendigen Sanierungen, um einen Betrieb in diesem Sommer zu gewährleisten, würden lediglich 200.000 Euro kosten, so eine Schätzung.

Der Burgbetreiber erwartet sich finanzielle Zuschüsse von Gemeinde und Land. Laut dem Landesgeologen sei eine objektive Kostenschätzung aber ohne neues Gutachten, das eben von Khevenhüller immer noch nicht in Auftrag gegeben worden sein soll, nicht möglich.

Der Bürgermeister von St. Georgen, Konrad Seunig, kann sich durchaus vorstellen, die Touristenattraktion in seiner Gemeinde finanziell zu unterstützen. Doch die säumige Vorgehensweise und eine angedrohte Schließung von Hochosterwitz seien für den Bürgermeister keine Verhandlungsbasis.

Kostenunterstützung wird geprüft

Am kommenden Dienstag soll im Land ein Gespräch auf Beamtenebene stattfinden. Auch Landesrätin Gabi Schaunig, Landesrat Wolfgang Waldner und Vertreter aus dem Gemeindereferat sollen mit dabei sein. Dann soll eine Kostenunterstützung geprüft werden.