Neues Kulturangebot „Transformale“

Ein neues Kulturfestival im September soll das Image Kärntens aufpolieren. Die „Transformale“ wurde am Dienstag von Kulturlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) vorgestellt. Eine Kombination von Kultur, Küche und Tourismus für Gäste und Einheimische.

Immer wieder hört man von steigenden Tourismuszahlen aus Wien - Wien ist eine Kulturstadt und lockt deshalb Unmengen von Touristen an. Kärnten ist auch ein Kulturland, schafft es aber nicht, damit zu punkten. Deshalb wurde die Transformale aus der Taufe gehoben, die im September stattfinden soll. Ein künstlerischer Beirat organisiert das Programm und die Kärnten Werbung sorgt für die Vermarktung.

Unabhängiges Kuratorium

Die Bewerbungsfrist läuft bis 17. Mai. Für die Auswahl der bis zu zehn Projekte, die man heuer verwirklichen will, wurde ein Kuratorium eingerichtet, dem die Künstler Ulli Sturm, Andreas Staudinger und Thomas Hoke angehören. Die Jury sei frei in ihren Entscheidungen, wurde betont.

Bewusstsein für Kultur schaffen

Kulturreferent Wolfgang Waldner will damit Innen- und Außenwirkung erzielen: „Ich finde, dieser Dialogprozess ist sehr viel versprechend, das Zusammenführen von Kunst- und Kulturschaffenden, das Schaffen eines Kunstbewusstseins, auch für Touristen.“

Das heurige Motto lautet „Kostproben“. Acht bis zehn Projekte werden kärntenweit durchgeführt. Welche, ist noch nicht klar, denn ab sofort können sich Kulturinitaitiven unter mit ihren Ideen bewerben. Man kennt in Kärnten den Heimatherbst, der alles unter seinem Dach vereinte und Hundertausende Euro an Landesförderung verschlang. Die Transformale soll aber anders sein, sagte der Geschäftsführer der Kärnten Werbung, Christian Kresse: „Volkskultur soll und darf auf keinen Fall ausgegrenzt sein, es ist nur die Frage, wie man sie lebt - als gekünstelte oder echte Kultur. Wir wollen die echte Kultur in Kärnten erlebbar machen.“

Geld aus Tourismusbudget

200.000 Euro macht das Land für die Transformale locker. Transformale-Intendant Tomas Hoke erwartet sich Bewegung im Land und in den Köpfen: „Dass ein Bewusstsein geschaffen wird, das kulturell bedingt ist, und nicht eventmäßig.“ Auf die Frage, ob das Geld aus dem Kulturreferat oder aus dem Tourismusbudget komme, meinte Waldner: „Es kommt aus dem Tourismus, aus dem einfachen Grund, weil im Kulturbudget kein Geld mehr da ist und wir ja noch immer kein Budget haben.“

Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft, soll die Programmschiene fixer Bestandteil des Kulturprogramms werden. „Dabei sind nicht nur neue Projekte angesprochen, es können auch bereits bestehende sein, wir legen uns da überhaupt nicht fest“, betonte Hoke. Über konkrete Verantaltungen konnte man am Dienstag noch nichts sagen. Aber an Orten wie Griffen oder Eisenkappel werden kulturelle Ereignisse stattfinden, die Kärnten und die große weite Welt zusammenbringen sollen. Man wolle laut Waldner den Drei-Kulturen-Raum Kärnten, Slowenien und Friaul kulturell und auch touristisch stärker nutzen.

Küche abseits des Speckfestes

Allen Beteiligten ist bewusst, dass die Zeit extrem kurz ist, im Normalfall braucht so etwas mindestens ein Jahr Vorbereitungszeit. „Aber wir konnten wegen der Landtagswahl nicht früher anfangen, und wir wollten nicht auf 2014 warten, deshalb haben wir uns entschlossen, heuer schon einzusteigen“, so Kresse und Waldner unisono. Um den Kulturbegriff zu erweitern, wurde auch das Thema „Küche“ integriert, mit den diversen Speckfesten im Lande habe das aber rein gar nichts zu tun, unterstrichen die Kuratoren.