Klubstatus-Frage spaltet die FPK

Die FPK kommt nicht zur Ruhe: Hannes Anton, der auf sein Landtagsmandat verzichten soll, übt heftige Kritik an Neo-Parteichef Christian Ragger. Dieser sei an der Parteispitze nicht der Richtige und habe die Verhandlungen über den Klubstatus öffentlich falsch dargestellt.

Anton, Noch-Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Noch-Landesrat Harald Dobernig beharren ja auf ihr Direkt-Mandat im Landtag. Anton widersprach am Mittwoch der Version von Neo-Parteichef Christian Ragger, wonach sich die drei Politiker weigern würden, in den Freiheitlichen Klub einzutreten.

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Hannes Anton.

Das Gegenteil sei der Fall, die drei wollen gemeinsam in den Klub, würden aber nicht aufgenommen, sagte Anton im ORF-Interview. Noch am Tag nach der Wahl sei im Landesparteivorstand ausgemacht worden, alle könnten ihre Mandate annehmen, das Rücktrittsangebot von Dörfler sei sogar noch abgelehnt worden. Einen Tag später sollten dann alle verzichten, so Anton.

Anton: Auch Ragger muss gehen

Warum er verzichten sollte, das habe ihm Ragger nicht klar gemacht, sagte Anton. Er sei in den letzten Jahren nicht an der Spitze der Partei gestanden und habe sich nichts vorzuwerfen. Anscheinend sei er rein zählerisch zur Schlüsselfigur geworden. Er habe so wie Dörfler und Dobernig Angebote von Ragger erhalten, schließlich sei aber niemand umgekippt.

Einer Erneuerung wolle er nicht im Weg stehen, dann müsse aber auch Ragger gehen, so Anton. Bisher seien von Ragger aber keine neuen Gesichter präsentiert worden. Ein geeigneterer Frontmann ist für Anton der Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, Matthias Krenn. Zum Rücktritt von Kurt Scheuch nach der Wahl meinte Anton: „Man weiß nicht, wie dick sein Schlussstrich ist.“ Anton vermutet, dass Scheuch Ragger berät und im Hintergrund die Fäden zieht.

„Abspaltung kein Thema“

Auf die Frage, ob er sich einer anderen Partei anschließen würde, meinte Anton, bis Dienstag habe er es nicht einmal für möglich gehalten, dass Ragger auf alle drei Mandatare tatsächlich verzichten will. Die FPK sei seine Heimat, er wolle sicher nicht zu einer anderen Partei wechseln. Er hoffe, dass „noch irgendwo eine Türe aufgeht“.

Sollte sich nichts ändern, müssten er, Dörfler und Dobernig sich nach der Angelobung im Landtag organisieren. Eine eigene politische Gruppierung sei nicht Ziel. Wenn die Partei erkenne, dass Ragger vielleicht nicht der richtige Frontmann sei, könnte mit anderen Handelnden vielleicht wieder eine Tür aufgehen. Dörfler und Dobernig waren am Mittwoch weiter nicht für den ORF erreichbar.

Ragger verlangt weiter Mandatsverzicht

Ob mit Dörfler, Dobernig und Anton ein freiheitlicher Klub im Landtag gegründet werden könnte, darüber herrscht offenbar auch in der Partei große Uneinigkeit. Noch-Klubobmann Gernot Darmann verkündete am Mittwochvormittag, die Türe zu einem freiheitlichen Klub stehe offen: "Die FPK hat niemandem die Türe zum freiheitlichen Klub zugeschlagen.“

Das Interview zum Nachhören

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Das Gespräch führte Martina Steiner.

Ragger schloss Klub mit Dissidenten aus

Parteichef Ragger hingegen schloss eine gute Stunde später einen Klub mit den drei Dissidenten kategorisch aus. Er verlangt von den drei Politikern weiter einen Mandatsverzicht und schloss aus, dass er Dörfler, Dobernig oder Anton nach einem Mandatsverzicht Abgeordnete werden lässt. Ragger hofft nun, dass einer der drei früher oder später einlenkt. Dann könnte er dessen Sitz mit einem Funktionär seines Vertrauens bestücken und es würde wieder einen freiheitlichen Klub samt allen Privilegien im Landtag geben.

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