FPK will von FPÖ unabhängig bleiben

Christian Ragger will die Eigenständigkeit der Freiheitlichen in Kärnten weiterhin wahren. Der neue geschäftsführende Obmann der FPK sagte am Dienstag im Interview mit der APA, eine weitere Annäherung an die FPÖ werde es geben, in der Bundespartei aufgehen werde man voraussichtlich aber nicht.

„Die Kärntner Landesgruppe war schon immer eine eigenständige Gruppe“, blockt Ragger schon jetzt die von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache geäußerte Forderung an die südlichen Gesinnungsfreunde ab, vollständig in der Bundespartei aufzugehen.

„Das kann ich mir schwer vorstellen“

„Das kann ich mir schwer vorstellen“, meinte Ragger, „wir werden unser künftiges Statut so ausrichten, dass wir weitgehend selbstständig bleiben“. Zuerst gelte es aber, bei den angekündigten Bezirksparteitagen mit den Funktionären das weitere Vorgehen zu besprechen. Bis zum von Strache gewünschten „Wiedervereinigungs-Parteitag“ gibt sich Ragger 100 Tage Zeit - mehr dazu: Sonderfall „Freiheitliche in Kärnten“.

Fusion mit Kärntner FPÖ: Knackpunkt Parteifinanzen

Derzeit werde geklärt, wie man sich mit der aus rechtlichen Gründen noch immer bestehenden FPÖ in Kärnten unter Christian Leyroutz zusammenschließen könne. „Ein Rechtsgang wäre, dass man die FPÖ-Mitglieder in der FPK aufnimmt“, anschließend würde die FPK mit der „Mutterpartei“ fusioniert. Knackpunkt bei diesem Vorgehen sind die Parteifinanzen. Derartige Fragen werden laut Ragger auch Thema bei den künftigen Gesprächen mit der Bundes-FPÖ sein. Am 13. März solle dies auch Thema beim Bundesparteivorstand der Freiheitlichen in Wien sein.

FPK laut Ragger vor „radikaler Verjüngung“

Jurist Ragger will auch beim Landesparteitag als Obmann kandidieren. Er arbeitet auch an einer „radikalen Verjüngung“ der Partei, als zukünftiger Landesrat zeigt er sich für jedes Ressort offen. Lediglich eine Übergangslösung für die FPK-Führung will Ragger nach derzeitigem Stand nicht sein. „Ich bin dafür einstimmig vorgeschlagen worden und werde meine Kandidatur auch wahrnehmen - vorausgesetzt, dass es meine Partei auch will.“ Dazu müssten die freiheitlichen Funktionäre aber auch den von ihm vorgegebenen Kurs akzeptieren, setzt Ragger voraus. „Ich erwarte mir in Zukunft eine geschlossene FPK - nach innen und nach außen.“

Kaderschulungen: „Schweiß, Tränen und Disziplin“

Im Rahmen der geplanten Verjüngungskur werde man die Bezirksorganisationen neu aufstellen, auch „Kaderschulungen“ sind zu diesem Zweck geplant. „Das verlangt viel Schweiß, Tränen und Disziplin“ - zumal die Freiheitlichen in Kärnten künftig mit wenig Geld auskommen müssten. Wer diesen Kurs nicht mittragen wolle, könne jederzeit selbst als Obmann kandidieren, meinte der geschäftsführende Neo-Obmann.

Bescheidene Resortwünsche

Besondere Wünsche für ein Ressort als Landesrat hegt Ragger derzeit keine und will sich mit allem zufriedengeben. „Ich gehe davon aus, dass man mir Seuchenbekämpfung und Seilbahnen geben wird“, meinte er ironisch. Seine Erwartung an die Gespräche mit SPÖ-Chef und Wahlsieger Peter Kaiser - dieser schließt eine Koalition mit der FPK aus: „Ich gehe davon aus, dass er einen guten italienischen Kaffee haben wird und wir auf Augenhöhe Sachthemen besprechen werden.“

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