Bundesreaktionen auf Kärnten-Wahl

FPÖ-Chef H.C. Strache zeigte sich vom schlechten Abschneiden der FPK sehr enttäuscht, die Bundes-Grünen zeigen sich hoch zufrieden und Ursula Haubner (BZÖ), die Schwester von Jörg Haider, sieht die FPK als „Vergangenheit“.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) freute sich, dass die SPÖ mit Peter Kaiser an der Spitze den ersten Platz erobert habe. Das Ergebnis in Kärnten wertet Faymann als „Trendwende in Kärnten“ und ein „klares Votum für seriöse Politik im Interesse der Bürgerinnen und Bürger“. „Das ist der Verdienst von Peter Kaiser, der seit seinem Antritt auf die richtigen Themen - Bildung, aktive Arbeitsmarktpolitik und sozialen Zusammenhalt - gesetzt hat und damit die Zustimmung der Menschen in Kärnten gewonnen hat. Ich gratuliere ihm und seinem Team“, so Faymann.

Strache „persönlich enttäuscht“

FPÖ-Chef H.C. Strache sagte in einer Reaktion, das Wahlergebnis in Kärnten sei nicht erfreulich. „Da gibt es nichts zu beschönigen“, die Wahlziele seien nicht erreicht worden. Berücksichtigen müsse man jedoch, dass die SPÖ durch das Antreten vieler kleiner Parteien indirekt gestärkt worden sei, analysierte Strache.

Das Wahlergebnis sei „persönlich sehr enttäuschend“. Die Kärntner Partnerpartei FPK habe den Platz eins verloren und den „Oppositionsauftrag in Kärnten erhalten“, sagte er gegenüber dem ORF. Zugleich hielt Strache demonstrativ an der FPK fest: Die Partnerschaft werde gelebt „in besseren oder schlechteren Zeiten“, aber es sei ein „logischer, konsequenter und richtiger Schritt“, in Zukunft unter gemeinsamer Bezeichnung, also FPÖ, aufzutreten. Für die Kärntner Freiheitlichen erwartet Strache Änderungen, ohne dies allerdings näher auszuführen - mehr dazu in Erste Reaktionen der Parteien.

Grüne sehr zufrieden

Die Grüne Bundesparteichefin Eva Glawischnig ist mit dem Kärntner Landtagswahlergebnis hoch zufrieden. Sie hofft nun auf eine politische Zusammenarbeit mit SPÖ und ÖVP in der Landesregierung, auch wenn sich laut ersten Hochrechnungen auch rot-schwarz ohne die Grünen ausgehen könnte. Es brauche „einen echten Neustart, nicht nur einen Machtwechsel“, sagte Glawischnig gegenüber der APA. Sie erinnerte daran, dass man im Vorfeld der Wahl mit SPÖ und ÖVP eine „große Verfassungsreform“ vereinbart habe. Es gelte, den Proporz abzuschaffen und die Kontrollrechte auszubauen. Das sei vereinbart worden und „ich gehe davon aus, dass das auch passiert“. Man habe nun „eine Riesenchance, die Ära der blauen Raubritter zu beenden“.

BZÖ-Haubner: FPK ist Vergangenheit

Ursula Haubner, stellvertretende BZÖ-Bündnisobfrau und Schwester des verstorbenen Jörg Haider, sieht im vorläufigen Kärntner Wahlergebnis ein „klares Ergebnis“ dafür, dass man mit dem orangen Bündnis auch Urnengänge gewinnen könne. „Die FPK ist für mich in dieser Form Vergangenheit“, sagte Haubner, die auch oberösterreichische Landeschefin ist, Sonntagnachmittag im APA-Gespräch. Die Landtagswahl in Kärnten bezeichnete sie als „erfolgreiche Generalprobe“, die Nationalratswahl werde das „Meisterstück“. „Die FPK hat es zusammengebracht, in den letzten vier Jahren das zusammenzuhauen, was mein Bruder in den vergangenen 30 Jahren aufgebaut hat“, sagte Haubner.

Darauf angesprochen, dass BZÖ-Spitzenkandidat Josef Bucher sein Ziel verfehlt hat, Landeshauptmann zu werden, erklärte Haubner, dass man vor allem wieder in den Landtag einziehen wollte. Die Wähler hätten wie im Jahr 2009 Vertrauen ins BZÖ bewiesen, von der FPK hingegen sei es missbraucht worden.

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