Pyramidenkogel: Einzigartige Bauweise

Beim neuen Holzturm auf dem Pyramidenkogel sind die ersten riesigen Holzteile montiert worden. Die bis zu 30 Meter langen Leimbinder werden aus einem Werk in Niederösterreich geliefert. Noch nie wurde ein so hoher Aussichtsturm aus Holz errichtet.

Architekten und Ingenieure betreten mit dem Turm Neuland. Noch nie wurde ein so hoher Aussichtsturm aus Holz errichtet, noch nie wurden Holz- und Metallteile so exakt zusammengebaut. Bei der Fertigung gibt es faktisch keine Toleranzen. Die großen Teile müssen auf der Baustelle exakt zusammenpassen. 70 Holzteile entstehen für den Pyramidenkogel.

Pyramidenkogel

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Nur Lärchenholz hält

Holzbau-Ingenieur Markus Warnecke muss bei einer Kontrolle des Rohmaterials extrem genau arbeiten. Der 100 Meter hohe Turm entsteht aus dem widerstandsfähigsten Holz, das es in unseren Wäldern gibt: Lärche. Warnecke erklärt dazu: „Es ist feinjährig gewachsen. Der Rot-Anteil ist hoch, das Holz ist daher sehr stabil. Der Turm ist ja auf lange Haltbarkeit ausgelegt.“

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Die sogenannten Lamellen bekommen eine Leimschicht und werden eingespannt, um sie in Form zu biegen. Kein einziger Teil ist gerade, was eine besondere Herausforderung darstellt. Drei Schichten werden aufeinander befestigt, so erhalten die bis zu 9,5 Tonnen schweren Leimbinder ihre endgültige Form.

Marcus Warnecke erklärte: „Bei jedem Träger wurde die Lamellenrichtung gleich gerichtet. Sonderlamellen wurden noch vorne und hinten aufgebaut, damit der Teil witterungsbeständiger ist. Zudem wurde alles mit sehr dauerhaften Klebstoffen verleimt.“

„Wurde noch nie gemacht“

Hunderte Kilogramm schwerer Metallteile werden als Verbindung mit den Holzleimern verbunden. Der Turm soll zumindest 40 Jahre halten. Eine Tonne Kunstharz hält das System zusammen. Wie genau geklebt wird, ist laut Warnecke ein Betriebsgeheimnis. Nur so viel verrät er: „Alles was wir einkleben - wie die Bolzen - ist Neuland, es wurde noch nie gemacht.“

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Bei jedem Arbeitsschritt werden Temperatur und Feuchtigkeit der Leimbinder kontrolliert. Auch eine Neuschneemenge von rund einem halben Meter konnte die Bauarbeiten für den neuen Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel nicht stoppen. Am Dienstag wurde der erste Bauträger für die zweite Etappe montiert, das Bauwerk ist damit bereits 40 Meter hoch.

Der „Zweite Schuss“

In der Architektensprache nennt man den jetzigen Bauabschnitt den „Zweiten Schuss“. Mitte nächster Woche soll diese zweite Etappe fertiggestellt sein. Gleichzeitig mit den hölzernen Bauträgern mit bis zu 27 Metern Länge und den stählernen Verstrebungen werden auch der Liftturm und die Rutsche eingebaut.

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Rohbau-Fertigstellung im März

Vom rasanten Fortschritt der Bauarbeiten auf dem Aussichtsberg oberhalb des Wörthersees überzeugten sich am Dienstag auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler, der sich mitsamt zwei Fotografen in einem „Eisenkäfig“ mehr als 40 Meter in die Höhe heben ließ. „Es war atemberaubend, aus nächster Nähe die imposante Turmkonstruktion zu sehen“, meinte Dörfler danach.

Der verantwortliche Bauleiter Manfred Schluder rechnet damit, dass der gesamte Rohbau Mitte März fertiggestellt sein wird. Der Turm wird 100 Meter hoch, die höchste Aussichtsplattform befindet sich auf 76 Metern.

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