Fahrverbot: Hunderte Lkws gestrandet

Seit der Nacht auf Montag gilt in Italien wegen angekündigter Schneefälle ein Lkw-Fahrverbot. Slowenien zog bereits nach. Die Lkws werden an den Grenzen gestoppt. Allein bei Arnoldstein warten 500 Lkws. Es könnte zu Engpässen beim Treibstoff kommen.

Nicht nur die Lkw-Fahrer, auch ASFINAG und Wirtschaft wurden von der Sperre ab Sonntag 22.00 Uhr überrascht. Wie lange die Sperre dauern soll, war Montagmittag noch nicht bekannt. Das Fahrverbot gilt für Lkws über 7,5 Tonnen, obwohl es derzeit noch gar nicht schneit. Die Informationen über diese Sperre waren spärlich, sagte Gerhard Eschig von der Wirtschaftskammer. Man habe in der Früh in Radio Kärnten von den Fahrverboten gehört. Angeblich wurden die Bayern am Sonntag informiert, Österreich habe man aber nicht offiziell verständigt.

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Die Lenker müssen sich die Zeit vertreiben

Stau auf Parkplätzen

Die Speditionen informierten die meisten Lkw-Fahrer während des Vormittags. Auf den Autobahnparkplätzen kurz vor der Grenze wurden die Parkplätze langsam knapp. 500 Lkws stehen allein in Arnoldstein. Die Lenker zeigten sich überrascht, denn es war von Schnee noch keine Spur - es soll erst Montagabend anfangen zu schneien. Einer der Lenker sagte gegenüber dem ORF Montagmittag, er fahre seit fast 40 Jahren, auch bei Schnee, so eine Sperre habe er noch nie erlebt, das sei doch „witzlos“. Ein anderer sagte, man sehe auch auf den Webcams weit und breit noch keinen Schnee.

Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie in Klagenfurt sagte, der Schnee komme bestimmt: „In Italien wird es stark schneien, voraussichtlich bis in die Küstenregionen. Besonders abends und in der Nacht wird es intensiv schneien. In tiefen Lagen bis zu 20 Zentimeter, auf der Höhe bis zu 50 Zentimeter.“

Ständige Information

Die ASFINAG informiert auf allen Zulaufstrecken über Textanzeigen zu den gesperrten Grenzübergängen auf der Brennerautobahn (A13) und der Südautobahn (A2) sowie den Autobahngrenzübergängen der Karawankenautobahn (A11) und der Pyhrnautobahn (A9) bei Spielfeld.

Rotes Kreuz im Einsatz

Wie lange das Lkw-Fahrverbot dauern wird, sei noch nicht klar, sagte Hannes Zausnig von der ASFINAG: „Die Information ist leider noch nicht geflossen, es hängt von den Schneefällen ab. Unsere Prognosen sagen, dass die Schneefälle bis Dienstagmittag dauern werden.“ So lange dürfte die Sperre also mindestens dauern. Die ASFINAG beauftragte bereits das Rote Kreuz, die Fahrer mit heißem Tee und Essen zu versorgen.

Gerhard Eschig von der Wirtschaftskammer sagte, es dürfte keine Engpässe bei Lebensmitteln geben, es könne aber zu Engpässen bei den Tankstellen kommen, denn man werde hauptsächlich von Triest aus mit Treibstoff versorgt.

Land: Völlig überzogene Sperre

Verkehrsreferent und Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) nannte die Sperre am Montag in einer Aussendung „völlig überzogen“. Die Autobahnen waren die letzten zwölf Stunden völlig frei befahrbar, dennoch sei die Sperre verfügt worden. Sämtliche Auffangparkplätze im Bereich der italienischen Grenze seien voll, hunderte Lkw-Lenker säßen fest, so Dörfler. Er habe bereits Verkehrsministerin Doris Bures darüber informiert und ersucht, dass sie bei ihrem italienischen Kollegen Protest gegen diese völlig überzogene und nicht mit den Nachbarländern koordinierte Sperre einlegt, sagte Dörfler. Er habe sie außerdem ersucht, die ASFINAG zu beauftragen, den Lkw-Verkehr bundesländerübergreifend zu koordinieren, damit es in Kärnten nicht zu endlosen Lkw-Kolonnen auf den Autobahnen komme.

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