Villach: Start für erste internationale Schule

Ab dem kommenden Schuljahr gibt es in Kärnten die erste internationale Schule. Heute wurde des Projekt in Oberwollanig in Villach präsentiert. Ab Herbst starten vier Volksschulklassen. 2014 folgt eine internationale Mittelschule, später dann auch eine Oberstufe.

Derzeit ist man auf der Suche nach Schülern für die Privatschule, hieß es am Freitag. Eigene Infoabende für Eltern werden noch veranstaltet. Die Schule soll für Kinder aus Kärnten und für Kinder internationaler Spitzenkräften offen stehen.

Infineon: Meilenstein in der Entwicklung Kärntens

Monika Kircher, Vorstandsvorsitzende von Infineon, bezeichnete die Gründung der neuen internationalen Schule als „Meilenstein in der Entwicklung Kärntens“. Allein in ihrem Unternehmen arbeiten Menschen aus 44 Nationen, die sich eine Ausbildung mit internationalen Standards wünschen.

Die Industrieellenvereinigung und die Wirtschaftskammer erwarten sich, dass die neue Schule mit Standort Villach neue, internationale Fachkräfte nach Kärnten locken wird. Denn an der international ausgerichteten Kinderbetreuung habe es in der Vergangenheit gefehlt, sagte Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher: „Es gibt oft schwierige Situationen: Die Kinder müssen mit der Mutter in Wien sein und der Vater arbeitet in Kärnten oder umgekehrt. Es geht darum eine Lösung zu finden, damit der Arbeitnehmer hier mit der Familie eine Einheiten bilden kann.“

Lehrpläne: International und Österreichisch

Im Herbst soll die International School Carinthia mit den Volksschulklassen eins bis vier starten. Es wird eine Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht werden. Die Hauptsprachen sind Englisch und Deutsch.

Projektleiterin Sylvia Klass: „Wir kombinieren zwei Lehrpläne: Das ist einmal der Lehrplan der International Baccalaureate Organisation (IB). Das ist ein internationaler Lehrplan, der an allen internationalen Schulen unterrichtet wird. Wobei wir noch eine Akkreditierung durch die IB-Organisation brauchen, weil es sehr hohe Qualitätsstandards sind. Aber wir werden diese Akkreditierung anstreben und hoffentlich auch erreichen. Gleichzeitig werden wir auch den Österreichischen Lehrplan mit seinen Lernzielen integrieren, um eine Durchlässigkeit zu anderen Schulen zu gewährleisten.“ Das Schulmodell soll bis hin zur Oberstufe schrittweise ausgebaut werden.

Schulerhalter ist katholische Kirche

Die neue Schule in Oberwollanig wird von der katholischen Kirche als Schulerhalter mit öffentlichem Recht geführt. Daher werden die Lehrer vom Bund bezahlt. Das Land Kärnten stellt die Räumlichkeiten der ehemaligen Fachberufsschule zur Verfügung, baut sie um und trägt die laufenden Kosten, teilte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) mit. Weitere Zuschüsse in Höhe von rund einer Million Euro kommen von Wirtschaftskammer, Industrieellenvereinigung und der Stadt Villach.

Ein Monat an der Privatschule, die christlich religiöse Werte vermitteln soll, kostet 350 Euro. An Stipendienmodellen soll je nach Nachfrage gearbeitet werden, heißt es von Stadt Villach und Land Kärnten. Auch ein Internat und Shuttlebusse wären in Zukunft denkbar.