Runder Tisch zur Causa Landesmuseum

Landeshauptmann Gerhard Dörfler lädt nächste Woche in der Causa Landesmuseum zu einem Runden Tisch. Heftige Kritik an diesem Vorgehen kommt von ÖVP und SPÖ: Bisher hätten die Freiheitlichen die Rettung des Museums „nur blockiert“.

Vor einem Monat wurde publik, dass tausende Ausstellungsstücke in einem Kellerdepot des Landesmuseums Rudolfinum massiv von Schimmel befallen sind. Ein Teil der Objekte soll bereits unwiederbringlich verloren sein. Nun lädt Landeshauptmann Gerhard Dörfler für kommenden Montag zu einem Runden Tisch.

Dörflers Ziel ist „gemeinsamer Fahrplan zur Sanierung“

Neben den politischen Vertretern, dem Landesmuseumsdirektor Thomas Jerger, dem ehemaligen Landesmuseumsdirektor Erich Wappis und Vertretern der Landesimmobiliengesellschaft würden auch die zuständigen Abteilungsvorstände eingeladen, um Auffassungsunterschiede in den Abteilungen auszuräumen, wie es in einer Aussendung des Landeshauptmannes am Donnerstag hieß.

„Ziel des Runden Tisches wird es sein, einen gemeinsamen Fahrplan zur Sanierung des Landesmuseum Kärnten zu definieren, um danach weitere Schritte einleiten zu können“, so Dörfler. Die Kritik von SPÖ und ÖVP nach Bekanntwerden des Vorhabens folgte prompt.

ÖVP: Informationsgespräch bereits vor Weihnachten

Bereits vor Weihnachten habe auf Einladung des Kulturreferenten Wolfgang Waldner (ÖVP) ein „breites Informationsgespräch über die Parteigrenzen hinweg und mit Experten stattgefunden“. Lediglich die Freiheitlichen hätten die Teilnahme für nicht notwendig befunden, so Waldner.

„Offenkundige Verzögerungstaktik“

Ein Umlaufbeschluss zur Freigabe von 600.000 Euro für Notmaßnahmen aus dem Kulturbudget sei an der fehlenden Unterschrift des Finanzreferenten Dobernig gescheitert. „Der Wille, sofort etwas zu tun, ist bei allen, die die Gefahr erkennen, gegeben“, so Waldner. Es gebe keinen Grund, einen weiteren Runden Tisch abzuhalten. Er wertete die Vorgangsweise Dörflers als „völlig unnötige und vor allem offenkundige Verzögerungstaktik“.

SPÖ: „40 Tage Winterschlaf“

Auch bei der SPÖ fand das Ansinnen des landeshauptmannes keinen Anklang: Dörfler sei „nach 40 Tagen Winterschlaf aufgewacht“. Bisher habe er vor den Zuständen im Museum „die Augen verschlossen“ und seine Teilnahme an einem Museumsgipfel vor 14 Tagen „verweigert“.

Die SPÖ forderte Dörfler via Aussendung dazu auf, den Umlaufbeschluss zur Bereitstellung der Mittel für Erste Hilfe-Maßnahmen im Landesmuseum zu unterschreiben. Laut SPÖ-Landesgeschäftsführer Daniel Fellner sei es SPÖ-Vorsitzender Peter Kaiser gewesen, „der als erster bereits vor 30 Tagen einen konkreten mehrstufigen Maßnahmenplan zur Rettung der kulturellen Schätze Kärntens“ vorgestellt habe, so Fellner.

Darmann: Runder Tisch wird „Nagelprobe“ für Waldner

Schützenhilfe bekam Dörfler von FPK-Klubobmann Gernot Darmann. Er ließ in einer Aussendung wissen: „Der Runde Tisch zum Landesmuseum wird zur Nagelprobe für Landesrat Waldner. Verweigert er seine Mitarbeit, dann zeigt er damit endgültig sein wahres Gesicht. Offensichtlich geht es dem Kulturreferenten einzig und allein um die eigene Inszenierung und nicht um das Museum. Und auch die SPÖ missbraucht das Landesmuseum leider für ihre schmutzige Parteipolitik“, so der FPK-Klubobmann zu den negativen Reaktionen von ÖVP und SPÖ.

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