Rechnungshof soll Landesmuseum prüfen
2.000 bis 3.000 Objekte der Sammlung könnten unrettbar durch den Schimmel in den Depots des Landesmuseums zerstört sein, hieß es in einer ersten Einschätzung der Museumsleitung. Nachdem am Dienstag in der Regierungssitzung bekannt wurde, dass das Museum über 1,6 Millionen Barvermögen verfüge, hatte Waldner den Antrag auf Soforthilfe von 600.000 Euro wieder zurückgezogen.
Laut Finanzabteilung des Landes könne dieses Geld für die Sanierung herangezogen werden. Museumsdirektor Thomas Jerger widerspricht und sagt, das Geld stünde nur für Rücklagen zur Verfügung, um Kosten für die Abfertigung und Personal decken zu können.
Waldner: Finanzbericht wirft Fragen auf
Die Stellungnahme der Landesfinanzabteilung werfe Fragen auf, meinte Waldner am Donnerstag. Die kolportierten Zahlen, dass das Landesmuseum über ein Guthaben und Rücklagen in der Summe von 2,7 Mio. Euro verfüge, entsprechen nicht dem tatsächlichen aktuellen Kontostand inklusive Rücklagen von 1,55 Mio. Euro.
ORF
Diese 1,55 Mio. Euro beinhalten auch die Rücklagen in Höhe von über 1,1 Mio. Euro. Diese zu bilden, sei das Museum per Gesetz verpflichtet, um Kosten für Abfertigungen und Personal bedecken zu können. Mit dem Budget seien außerdem laufende Kosten, Personalkosten und Sachaufwände bis zum Jahresende zu bedienen. Außerdem müsse das Museum auch für die Differenz der Kosten für die Notmaßnahmen aufkommen, da aus dem Kulturreferat nicht mehr als 600.000 Euro fließen können. Der Bedarf der Notmaßnahmen liege aber über einer Mio. Euro.
Waldner will „lückenlose Aufklärung“
Der Rechnungshof solle deswegen die finanzielle Gebarung im Landesmuseum prüfen, so Waldner: „Hier muss es eine lückenlose Aufklärung geben. Nur so ist eine völlige Neuaufstellung des Hauses und professionelles Arbeiten möglich.“ Auch sei das Museumsgesetz zu novellieren, um die Kontrolltätigkeit zu professionalisieren.
Für die nächste Regierungssitzung will Waldner den Antrag für die Sofortmaßnahmen gegen den Schimmelbefall wieder einbringen.