Weniger Postbusse am Wochenende

Ab kommenden Sonntag tritt ein neuer Fahrplan für Postbusse in Kraft - und dieser Fahrplan sorgt für heftige Kritik. So wird es künftig an Sonn- und Feiertagen nur noch drei Linien in ganz Kärnten geben. Und auch an Samstagen werden Fahrlinien gestrichen.

Der neue Fahrplan bringe ab 9. Dezember gravierende Fahrplanausdünnungen an Wochenenden - nicht nur an Sonn- und Feiertagen, sondern auch bereits an Samstagen, so „Fahrgast Kärnten“. Gestrichen werde zum Beispiel die Linie Villach-Wernberg oder jene von Wolfsberg nach Bad St. Leonhard.

Nicht nur Randregionen betroffen

Betroffen seien nicht mehr nur Randregionen, sondern auch touristische Zentren, sagt Eduard Kaltenbacher von „Fahrgast Kärnten“. Gemeinden wie Radenthein, Bad Kleinkirchheim, Seeboden und Millstatt haben an Samstagen kein Busverbindung mehr, an Sonn- und Feiertagen Wernberg, Gmünd, Bad St. Leonhard, Ossiach, Treffen und Maria Wörth.

An Sonn- und Feiertagen würden in ganz Kärnten somit nur mehr Postbus-Linien von Spittal/Drau in das Mölltal, von Klagenfurt in das Rosental, nach Feldkirchen/Ebene Reichenau und Völkermarkt/Wolfsberg verkehren. Durch diese Entwicklung würden alle Bekenntnisse zur Stärkung des ländlichen Raumes wie auch des „sanften Tourismus“ unterlaufen.

Auch für den Tourismus habe das Nachteile, sagt Kaltenbacher. Etwa wenn Gäste am Wochenende Badeausflüge zur Therme in Bad Kleinkirchheim machen wollen.

ÖBB: Linien sind unrentabel

Gründe für die Einschränkungen: Zu hohe Kosten für zu wenige Fahrgäste. Christoph Posch, Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen und auch zuständig für die Postbusse in Kärnten, sagt, man könne sich gewisse Linien am Wochenende einfach nicht mehr leisten.

Kosten von 10.000 bis 15.000 Euro stünden hier Fahrkartenerlöse von 500 bis 1.000 Euro im Jahr gegenüber. Posch: „Wir sind im Sinne der Steuerzahler dann verpflichtet, sorgsam mit dem investierten Geld umzugehen.“

Lösung für Pendler gesucht

Besonders betroffen seien natürlich auch Menschen, die am Samstag mit dem Bus zur Arbeit fahren müssen, kritisiert Kaltenbacher: „Es kann ja nicht sein, dass diese Leute gezwungen sind, sich ein Auto anzuschaffen.“

Zumindest für den Berufsverkehr am Samstag soll es noch Verbesserungen geben, sagt Posch: „Wir sind bestrebt, für den Berufsverkehr Alternativen zu schaffen. Teilweise ist uns das gelungen, beispielsweise gibt es einen Frühkurs im Lieser- und Maltatal und zwischen Klagenfurt und Villach."

„Rufbus“ und Sammeltaxi als Alternative

Fahrgast Kärnten schlägt die Einführung von Sammeltaxis oder Rufbussen vor. In den vergangenen Jahren sei es verabsäumt worden, diese kostengünstigen Alternativen zu entwickeln. Beispiele dafür gebe es in anderen Bundesländern in ausreichender Zahl.

In vielen kleineren Kärntner Gemeinden sei in den letzten Jahren das „Go-Mobil“ als bedarfsorientierte Alternative installiert worden. Allerdings gebe es das „Go-Mobil“ nur in Orten ohne eigenen Taxi-Anbieter und es bringe Fahrgäste nicht zum nächsten „Öffentlichen Verkehrsanschluss“, der auch an Wochenenden mit Bussen oder Zügen angefahren wird.

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