Hilfe für Hochwasseropfer läuft an

Für die Hochwasseropfer in Kärnten wird es finanzielle Unterstützung vom Land geben, in Lavamünd wurde ein Bürgerbüro eingerichtet. Von der Arbeiterkammer gibt es als Soforthilfe 10.000 Euro zinsenfreies Darlehen.

Wie LH Gerhard Dörfler (FPK) am Dienstag nach der Regierungssitzung mitteilte, werde es für die Betroffenen umfangreiche Soforthilfe vom Land geben, konkrete Zahlen können noch nicht genannt werden. Nach Dörfler und Beate Prettner (SPÖ) sagte am Dienstag in der Regierungssitzung auch Landesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) finanzielle Hilfe aus seinem Ressort für die Betroffenen zu.

Anlaufstelle für Betroffene

In dem eigenes für die Hochwasseropfer eingerichteten Bürgerbüro im Gemeindeamt von Lavamünd können Betroffene ab sofort - auch noch in den Abendstunden - Informationen über Hilfsmaßnahmen, wie etwa aus dem Kärntner Nothilfswerk, einholen.

Wichtig sei jetzt vor allem, dass die Menschen warme Unterkünfte haben, da viele Heizanlagen zerstört wurden, meinte Dörfler. Weiters wird in Lavamünd ein Bürgerbüro eingerichtet.

Zinsfreies Darlehen von der AK

Von der Arbeiterkammer Kärnten gibt es für die Hochwasseropfer ein zinsenfreies Darlehen über 10.000 Euro. Das erste Jahr ist rückzahlungsfrei, ab dem zweiten Jahr betragen die Raten 100 Euro pro Monat. Voraussetzungen für das Darlehen sind, dass der Antragsteller AK-Mitglied ist und dass von der Behörde ein Katastrophenschaden festgestellt worden ist.

Ein Antragsformular für das Darlehen ist im Internet auf der Seite der Arbeiterkammerzu finden oder kann in der Bezirksstelle Wolfsberg abgeholt werden. Nähere Auskünfte gibt es auch unter der AK-Förderhotline 050 477-4000.

Katastrophenschäden steuerlich absetzbar

Katastrophenschäden können außerdem von der Steuer abgesetzt werden, informiert die Arbeiterkammer. Das gilt sowohl für die Reparatur des Hauses als auch für den Neukauf von Einrichtungsgegenständen, diese gelten als „außergewöhnliche Belastungen“.

Konkret abgesetzt werden können: Kosten der Beseitigung von Wasser- und Schlammresten sowie Sperrmüll, Raumtrocknung und Mauerentfeuchtung, Reparatur und Sanierung beschädigter Gegenstände, Ersatzbeschaffungen wie der der Neubau von Gebäuden bzw. Gebäudeteilen, Möbel oder Kleidung, Kosten für den Ersatz von Mopeds und Fahrrädern sowie der Schaden an Autos im Ausmaß des Zeitwertes des zerstörten Fahrzeuges.

Resolution an den Bund

In der Sitzung der Landesregierung wurde eine Resolution zur Erhöhung der Bundesfördermittel für Hochwasserschutzmaßnahmen einstimmig verabschiedet. Die Fördermittel seien zuletzt auf 6,3 Mio. Euro gekürzt worden, sagt Umwelt- und Wasserwirtschaftsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Die ursprünglich vereinbarte Fördersumme von acht Millionen Euro müsse zur Verfügung gestellt werden, um wichtige Schutzbauten in Kärnten umsetzen zu können. In Planung befindliche Schutzwasserprojekte könnten sonst nicht umgesetzt werden können. Davon betroffen seien beispielsweise Projekte an der Drau und der Gail, die ursprünglich heuer begonnen werden sollten.

Laut ÖVP-Chef Gabriel Obernosterer (ÖVP) erhälte Kärnten heuer auf Grund der ständig steigenden Naturgefahren ohnehin 1,16 Mio. Euro mehr für Wildbach- und Lawinenverbauung sowie den Hochwasserschutz. Insgesamt stünden 14,86 Mio. Euro zur Verfügung. Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) meinte in einer Aussendung, die Sicherheit der Menschen habe Vorrang vor allen anderen Interessen. Der Schutz vor Naturgefahren müsse nachhaltig sichergestellt sein.

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