ÖBB schließen fünf Güterbahnhöfe

Nun steht es fest, die ÖBB schließen fünf unrentable Güterbahnhöfe in Kärnten. Betroffen sind St. Paul, Bleiburg, Weizelsdorf, Feistritz im Rosental und Kötschach-Mauthen. Die Bürgermeister fürchten mehr Lkw-Verkehr.

Weil die Mengen zu gering und die Strecken zu kurz sind, könne der Betrieb nicht mehr kostendeckend durchgeführt werden. Von den ursprünglich sechs geplanten Stationen werden jetzt fünf endgültig aufgelassen. Der viel diskutierte Bahnhof in Kühnsdorf ist nicht darunter.

Kühnsdorf bleibt erhalten

Christoph Posch, ÖBB: „In Kühnsdorf ist das Aufkommen anders. In St. Paul haben wir sechs Waggons abgefertigt, in Kötschach-Mauthen waren es 20. Aber in Kühnsdorf sind es weit über tausend im Jahr. Wir haben uns in der Vorwoche mit der Wirtschaft geeinigt, dass in Südkärnten eine Ladestation offen bleiben soll, das ist Kühnsdorf, das mit der Koralmbahn verbunden werden soll.“

Die Partnerunternehmen müssen ihre Waren künftig zu Nachbarbahnhöfen bringen oder auf Lkws umsatteln. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sprechen von der Ausdünnung des ländlichen Raums und fürchten mehr Lkw-Verkehr.

„3.000 Lkw-Fuhren mehr“

Sonya Feinig, Bürgermeistern von Feistritz im Rosental: „Der Frächter, der das Holz liefert, hat mir gesagt, das sind 100.000 Festmeter Holz, die Rosentaler Firmen jährlich schlägern. Man müsste mit 3.000 zusätzlichen Lkw-Fuhren rechnen.“

Aber auch für die heimische Forstwirtschaft hat die Schließung der ÖBB Folgen. Christian Benger, stellvertretender Obmann der Kärntner Forstbetriebe: „Das ist ein Verlust von Infrastruktur. Man kann Holz nicht mehr auf so kurzen Wegen aus dem Wald bringen, sondern muss lange Wege in Kauf nehmen, das heißt mehr Belastung für die Straße, CO2-Ausstoß, mehr Belastung für die Bevölkerung durch Verkehr.“ Die Kosten für die Lkws würden auf die Betriebe abgewälzt, sagte Benger.

LWK gegen Schließungen

Die Landwirtschaftskammer sieht in der Schließung der Güterbahnhöfe eine Verschlechterung des Wettbewerbs für die regionalen Betriebe. Auch Grünen- Bezirkssprecher Michael Johann fürchtet, dass mit dem Abbau der Infrastruktur, regionale Betriebe abwandern werden - mehr dazu in LWK gegen Schließung der Holzverladestellen.

Link: