Pfeifenberger: Hypo-Verdacht haltlos

Die Hypo-Bank untersucht die Geschäftsgebarungen des ehemaligen freiheitlichen LHStv. Karl Pfeifenberger. Er soll sich 324.000 Euro überwiesen haben. Pfeifenberger wies die Vorwürfe zurück und übte Kritik an seiner ehemalige Partei.

Laut Zeitungsbericht des „Standard“ geht es um eine Zahlung für „nicht belegbare Leistungen“ im Jahr 2006. Pfeifenberger war damals Chef einer Hypo-Tochter, die sich mit Alternativ-Energie-Projekten beschäftigte. Es bestehe der Verdacht der indirekten Parteienfinanzierung bzw. von Kickback-Zahlungen. „Die Bank muss jedem Verdachtsfall nachgehen“, sagte ein Hypo-Sprecher am Donnerstag. Der konkrete Fall werde allerdings nicht kommentiert.

Pfeifenberger: Nichts von dem ist wahr

Pfeifenberger selbst wies alle Vorwürfe in einer am Donnerstagvormittag eilig einberufenen Pressekonferenz in Klagenfurt als „völlig haltlos“ zurück. Er könne alle nötigen Unterlagen vorlegen, um den Sachverhalt aufzuklären. Von der Bank sei er zu der Causa nie befragt worden. Die Unterlagen will er jetzt der Staatsanwaltschaft Klagenfurt vorlegen. „Nichts von dem, was mir vorgeworfen wird, ist wahr“, sagte Pfeifenberger.

Ex-LHStv. Karl Pfeifenberger, Hypo vermutet Parteienfinanzierung

APA / Eggenberger

Ex-LHStv. Karl Pfeifenberger holte zum Rundumschlag gegen seine damaligen politischen Mitstreiter aus.

„Man muss sich schön langsam schämen“

Pfeifenberger war seit seinem Ausscheiden aus der Politik 2005 kaum mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Aus der Partei trat er im Jahr 2008 aus. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag fand er aber harsche Worte für die Zustände in Kärnten und im Speziellen bei seiner ehemaligen Partei, den Freiheitlichen. Die Situation sei "erbärmlich und schrecklich, sagte Pfeifenberger „man muss sich schön langsam schämen“.

Pfeifenberger sage, er wolle sich „nicht in die Reihe der Politiker stellen lassen, die sich alles erlauben“. Als Politiker habe er immer korrekt gehandelt. Seine freiheitlichen Nachfolger in der Landesregierung nannte er „visionslos und führungsschwach.“ Diverse Ermittlungen gegen ehemalige Kollegen wollte er allerdings nicht kommentieren. „Das werden die Gerichte erledigen.“

Pfeifenberger: Herrschaften zur Rechenschaft ziehen

Pfeifenberger zeigte sich überzeugt, dass das „Hypo-Schlamassel“ unter seiner Ägide nie passiert wäre. Schließlich sei er immer gegen den Verkauf der damaligen Landesbank eingetreten. Hingegen habe der inzwischen verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider die Hypo „schon immer“ verkaufen wollen. „Er hat mir Tilo Berlin (späterer Hypo-Investor, Anm.) schon im Jahr 2000 ins Büro geschickt“, sagte Pfeifenberger. Berlin habe damals angeboten „seine Kompetenz“ zur Verfügung zu stellen und „dass das auch für mich nicht so negativ wäre.“ „Diese Herrschaften sollten zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Pfeifenberger.

Er erklärte zwar, dass er „keine Abrechnung“ mit Jörg Haider machen wolle. Aber auch bei der Privatisierung der Bundeswohnungsgesellschaften (darunter die Buwog) und dem damit verknüpften Verzicht des Landes Kärnten auf sein Vorkaufsrecht für die ebenfalls im Paket enthaltene ESG Villach habe er eine konträre Meinung zu Haider vertreten. „Das war wirtschaftlich ein kompletter Blödsinn“, sagte Pfeifenberger. Er habe den Deal aber nicht verhindern können, da Haider „den Buwog-Akt an sich gezogen hat.“

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