Land verschenkt Billig-Rauchmelder

Mit 1. Oktober sind Rauchmelder in neuen Wohnungen und Häusern Pflicht. Das Land verschenkt 10.000 Rauchmelder mit einem Gutschein einer Gratis-Zeitung. Doch die Qualität der Geräte ist davon entfernt, was andere günstige Rauchmelder leisten können.

Die Rauchmelder aus Tschechien, die das Land verschenkt, entsprechen der so genannten CE-Norm und erfüllen damit das Mindestmaß an Qualitätsanforderungen. Sie reagieren bei Rauch im Raum und schlagen Alarm. Das Qualitätssiegel eines unabhängigen Test-Institutes - wie es in der neuen Baurichtlinie als gewünschtes Qualitätsmerkmal herausgestrichen wird - gibt es nicht.

Ab 5. Oktober Abgabe

Die Gratis-Rauchmelder werden ab 5. bzw. 8. Oktober in den Bürgerbüros Klagenfurt, Villach und Spittal ausgegeben, man bekommt sie mit einem Gutschein, der einer Gratiszeitung beiliegt. Die Aktion läuft bis 15. November.

Jede Woche testen

Wenn man die Bedienungsanleitung des Landes-Rauchmelders liest, steht dort, dass man das mindestens alle sieben Tage testen muss, ob er noch funktioniert. Bei einem Gerät, das man z.B. um 5,70 Euro kaufen kann, muss nur einmal im Monat der Testknopf am Rauchmelder an der Decke gedrückt werden. Beim Gratis-Melder des Landes muss laut Bedienungsanleitung mindestens einmal im Jahr die Batterie ausgetauscht werden. Das Gerät für 5,70 Euro zeigt einen notwendigen Batteriewechsel 30 Tage lang an.

Eine Million Geräte für Kärnten

Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) sagte dazu, die Geräte entsprechen der Norm und man müsse dafür sorgen, dass man jedes Jahr eine Kontrolle mache oder auswechsle. Sicherheit müsse jedem etwas wert sein. Der Gesetzgeber schaffe Rahmenbedingungen. Dann gebe es die Notwendigkeit, diese Technik zu servicieren, so Dörfler.

Brandschadenstatistik 2011

Von 408 Brandschäden mit über 2.000 Euro Schaden entfielen 240 auf private Haushalte. 80 Schadensfälle gab es in der Landwirtschaft, zwölf in der Industrie und 76 in Gewerbebetrieben. Die Schadenshöhe betrug in den privaten Haushalten 6,3 Millionen Euro, insgesamt waren es 25,23 Millionen Euro, so Dörfler. Im Jahr 2010 gab es fünf Brandtote und 41 Verletzte, 2011 einen Toten und 37 Verletzte und 2012 bisher fünf Tote.

Vier bis fünf Geräte pro Haushalt werden ab Juli in jedem Haus montiert sein, in ganz Kärnten ca. eine Million. Konsumentenschutzreferent Harald Dobernig (FPK) hofft auf ein Mitspielen der Versicherungen, wenn man Rauchmelder montiert hat.

Dobernig: „Wir werden versuchen, mit den Versicherungen eine Vereinbarung zu treffen. Das heißt, dass dort, wo Brandmelder angebracht werden, die Versicherungsprämien nach unten gehen.“

Feuerwehr hilft bei Montage

Für die Montage der Melder ist der Eigentümer einer Wohnung verantwortlich, für den Betrieb aber zum Beispiel der Vermieter. Weil vor allem ältere Menschen Probleme mit Montage und Batteriewechsel haben, sollen in Zukunft die freiwilligen Feuerwehren vor Ort helfen.

2011 verzeichneten die Kärntner Feuerwehren 6.163 Brandeinsätze. Dabei wurden 156 Personen vor den Flammen in Sicherheit gebracht, 87 Personen wurden verletzt und eine Person kam ums Leben. Bei den Bränden entstanden Schäden in der Höhe von 12,84 Millionen Euro, Sachwerte in Höhe von 20 Millionen Euro konnten gerettet werden, so Harald Dobernig.

Links: