Schloss Pöckstein übergeben
Fünf Jahre lang stand das Schloss Pöckstein in der Gemeinde Straßburg leer. Im Jahr 2007 hatte es der Unternehmer Dante Buzzi um 1,4 Millionen Euro gekauft. Er hatte vor, die Immobilie gewinnbringend weiter zu verkaufen. Dieses Geschäft platzte, Buzzi musste Konkurs anmelden.
Um eine Million Euro kauften es nun die Villacher Unternehmer Hartwig Warmuth und Thomas Telsnig. Sie wollen den leer stehenden, ehemaligen Bischofssitz aus seinem Dornröschenschlaf wecken.
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Bevölkerung kann Ideen für Nutzung einbringen
Die neuen Besitzer gründeten dafür extra die „Schloss Pöckstein Vermietungs- und Verwertungsgesellschaft“ und wollen die Liegenschaft in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich machen. In welcher Form ist noch unklar und soll bis zum Frühjahr entschieden werden. Die neuen Besitzer wünschen sich auch Anregungen und Ideen aus der Bevölkerung, wie das Schloss in Zukunft genutzt werden soll.
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Schlossbesitzer Hartwig Warmuth: „Egal ob Pöckstein für Hochzeiten verwendet wird oder für andere Vernatstaltungen oder Ausstellungen. Wir haben eine Kapelle und schöne Prunksäle dafür.“
Frühklassizistisches Schloss
Pöckstein gilt als bedeutendster klassizistischer Bau Kärntens. Das Schloss wurde von 1778 bis 1782 von einem Salzburger Architekten erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von Bomben beschädigt und wieder originalgetreu instandgesetzt.
Warmuth: „Auch Ausstellungen können wir uns vorstellen. Konkrete Pläne haben wir noch nicht, aber es soll wieder zum Leben erweckt werden, es soll sich wieder was tun.“
Schloss soll kein Bordell werden
Ein Rotlicht-Etablissement, wie von Anrainern und Kritikern in den vergangenen Jahren befürchtet, soll jedenfalls nicht in die jahrhundertealten Schlossmauern einziehen. Es wird von den neuen Besitzern auf jeden Fall ausgeschlossen, dass aus dem Schloss ein Bordell wird. Dafür gebe es genügend andere schöne Standorte, sagte Thomas Telsnig.
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Diskussion um Brücke über Schlossgarten
In den nächsten Monaten wird der geplante Ausbau der Schnellstraße für Diskussionen sorgen. Eine Brücke soll laut Plänen der ASFINAG über den denkmalgeschützten Garten des Schlosses führen. Das Bundesdenkmalamt ist dagegen.
Schlossbesitzer Thomas Telsnig dazu: „Wir sind rundherum von Straßen eingegrenzt und bekommen jetzt an der Nordseite auch noch eine Schnellstraße dazu. Das kann keinen freuen, der so ein Haus betreibt und bewirtschaftet. Da muss eine Lösung her. Entweder müssen wir weichen, oder es muss sich die Autobahn etwas einfallen lassen.“
Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt soll das Schloss nun Schritt für Schritt renoviert werden. Dafür brauchen die Schlossherren nach eigenen Angaben zwei bis drei Millionen Euro. Sie hoffen auf öffentliche Gelder. Gespräche mit dem Land und den Gemeinden sind geplant.