Holub ist grüner Spitzenkandidat

Die Grünen Kärnten haben am Samstag bei einem Sonderparteitag Rolf Holub zum Spitzenkandidat für die kommende Neuwahl gekürt. Landessprecher Frank Frey sieht eine „historische Chance“, in die nächste Landesregierung einzuziehen.

Die Kärntner Grünen stellten am Samstag als erste Partei die Weichen für die kommende Landtagswahl und legten die Wahllisten fest. Rolf Holub wurde zum Spitzenkandidat gewählt, er erreichte bei der Landesversammlung bei einer Gegenkandidatur 89 Prozent der Stimmen.

Die Plätze zwei und drei auf der Landesliste gingen an die Volksgruppensprecherin Zalka Kuchling und an LAbg. Barbara Lesjak. Kuchling will sich als Kärntner Slowenin und mit ihrem beruflichen Hintergrund als Lehrerin schwerpunktmäßig um Bildungs- und Volksgruppenfragen kümmern.

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APA/Eggenberger

Die Kandidaten der Grünen für die Landtagswahlen in Kärnten (von links): Stefan Merkac, Sabina Schautzer, Judith Oberzaucher, Rolf Holub, Zalka Kuchling und Barbara Lesjak.

Als Spitzenkandidaten in den Wahlkreisen wurden Rolf Holub (Wahlkreis 1), Stefan Merkac (Wahlkreis 2), Sabina Schautzer (Wahlkreis 3) und Judith Oberzaucher (Wahlkreis 4) gewählt.

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Grüne wollen in die Regierung

Unter dem Motto „Neue Energie für Kärnten“ hielten Landessprecher Frank Frey und Landtagsabgeordneter Rolf Holub ihre Auftaktreden. Landessprecher Frey betonte dabei, es bestehe eine historische Chance, in die nächste Landesregierung einzuziehen. Noch nie sei die Chance dafür so groß gewesen, nun müsse man sie auch nützen. Die Grünen hätten bereits in der letzten Zeit das politische Geschehen in Kärnten mitbestimmt, etwa bei der Aufdeckung des Hypo-Skandales.

Einzug in Landtag 2009 knapp erreicht

2009 hatten die Grünen mit 5,15 Prozent der Stimmen nur hauchdünn den Wiedereinzug in den Kärntner Landtag geschafft. 18.336 Stimmen reichten damals für zwei Mandate, wobei der Sprung über die magische Fünfprozenthürde am Wahlabend verfehlt wurde, erst die Auszählung der Wahlkarten rettete den Grünen die Landtagsmandate.

Ein Einzug in die Regierung gilt für die Kärntner Grünen allerdings als schwierig: Bleibt das Proporzsystem auch für die kommende Legislaturperiode müssten sie das Ergebnis der letzten Landtagswahl mehr als verdoppeln - 2009 erreichten sie 5,15 Prozent.

Holub: Freiheitliche als Geisterfahrer

Grünen-Landtagsabgeordneter Rolf Holub ortet einen kommenden politischen Umbruch, dazu brauche es die Grünen in der Regierung: „Die momentane Regierungspolitik erinnert mich an einen Kreisverkehr. Das Land steht still, weil sich die freiheitliche Partei als Geisterfahrer betätigt.“ Die Grünen bezeichnete er als die „sauberste und fleißigste Partei in Kärnten“, die eine Wende in der Landespolitik herbeiführen könne. Das Team der Grünen sei breit aufgestellt und decke eine Vielzahl an Themenbereichen ab.

In der Regierung werde man die „Gaunereien“ der letzten Jahrzehnte aufdecken, so Holub. Man werde „alle Akten durchforsten, die von den Brüdern Scheuch nicht geschreddert worden sind“ und diese der Staatsanwaltschaft übermitteln. Es werde wahrscheinlich noch zehn bis 20 Jahre dauern, bis diese aufgearbeitet seien.

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