Rückkehr auf den Ulrichsberg

Die Ulrichsberggemeinschaft (UBG) ruft - nach der Absage vor drei Jahren und den abgespeckten Durchführungen 2010 und 2011 - heuer wieder zum „Heimkehrertreffen“ auf dem Ulrichsberg auf.

Am kommenden Sonntag gibt es auf dem Ulrichsberg eine Gedenkfeier, am Vorabend ist ein „Heimatabend“ in einem Hotel in Krumpendorf geplant. Der neue UBG-Präsident Hermann Kandussi hofft heuer auf 800 bis 1.000 Besucher und damit auf doppelt so viele Teilnehmer wie im vergangenen Jahr.

Absage wegen Nazi-Devotionalien-Handel

Im Jahr 2009 musste die Gedenkfeier abgesagt werden, weil ein hochrangiges Mitglied der UBG im Internet mit Nazi-Devotionalien gehandelt haben soll. 2010 fand die Feier in einem Zelt beim Herzogstuhl in Maria Saal statt, 2010 im Klagenfurter Konzerthaus.

Nach den Querelen der vergangenen Jahre will Kandussi heuer „neue Ideen auf den Berg“ bringen. Was das genau sein soll, wollte er allerdings nicht preisgeben. Allerdings wird der Festredner „kein Politiker“ sein, verriet Kandussi am Montag bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.

Finanzierungs-Zusage Dobernigs noch ausständig

Für die Durchführung der Veranstaltung - samt Shuttledienst auf den Berg - brauchen die Organisatoren rund 18.000 Euro. Da die vom Land Kärnten jährlich dem Verein zugesagten 11.000 Euro dafür nicht reichen hat Kandussi beim zuständigen Landesrat Harald Dobernig (FPK) um weitere 8.000 Euro angesucht. „Eine Zusage ist allerdings ausständig“, sagte Kandussi. Aus dem Büro des Finanzreferenten hieß es, der Antrag werde geprüft, entschieden sei aber noch nichts. Landeshauptmann Gerhard Dörfler erklärt sich am Montag für nicht zuständig.

Soldaten wurde Teilnahme 2009 untersagt

Bis vor wenigen Jahren hatte das Bundesheer den Shuttledienst auf den Ulrichsberg organisiert. Minister Norbert Darabos (SPÖ) untersagte im Jahr 2009 Soldaten die Teilnahme in Uniform. Auch ein Brief des pensionierten Unteroffiziers Kandussi konnte den Ressortchef offenbar nicht umstimmen. Die Teilnahme von Soldaten sei mit der „Wahrung des Ansehens des Bundesheeres“ nicht vereinbar, zitierte Kandussi aus einem abschlägigen Darabos-Schreiben.

„Rechte Szene“ traf sich immer wieder am Berg

In den vergangenen Jahren waren immer wieder Vertreter der rechten Szene am Ulrichsberg aufgetaucht. 2009 hatte sich etwa der bekannte Neonazi Gottfried Küssel am Berg blicken lassen. „Wir werden alles versuchen solche Kreise - egal ob sie von links oder von rechts kommen - vom Berg fernzuhalten“, sagte der ehemalige FPÖ-Vizekanzler und nunmehrige UBG-Vizepräsident Herbert Haupt.

Die Veranstalter betonten mehrfach, dass der Ulrichsberg „ein Mahnmal für den Frieden“ sei und dass die Veranstaltung unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ stehe.

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