Grüne gegen Turm am Pyramidekogel

Die Grünen haben sich den neuen Turm auf dem Pyramidenkogel vorgenommen. Sie sagten in einer Pressekonferenz mit der örtlichen SPÖ, bei dem Projekt würden wichtige Prinzipien der Sparsamkeit und Kontrolle missachtet.

Mit einem Satz fasste der grüne Keutschacher Gemeinderat Albrecht Grießhammer die Entwicklung des Turmbaues zusammen: „Die Optik ist grausig.“ Es gebe eine Gutachtenflut, die niemand mehr nachvollziehen könne. Durch die nicht gegebene Transparenz des Projektes seien die demokratischen Grundregeln im Gemeinderat verletzt worden und etliche handelnde Personen, die mit der Entscheidung für den Neubau zu tun gehabt hätten, seien als Gutachter oder Politiker in die Angelegenheit verstrickt.

Pyramidenkogel Aussicht Wörthersee

ORF/Petra Haas

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Attacke gegen ÖVP-Rumpold

Grießhammer attackierte in diesem Zusammenhang Achill Rumpold (ÖVP): „Der seinerzeit letztes Jahr die Aussage gemacht hat, die für uns alle schwer verständlich war, für das Sanierungskonzept gibt es kein Geld vom Land. Wenige Monate später hat er vom Gemeinderat Keutschach eine Umwidmung seines Waldgrundstücks in Bauland beschlossen bekommen. Auch hier gilt die Vermutung, dass das eine mit den anderen absolut nichts zu tun hat.“

Rumpold: kein Zusammenhang

Achill Rumpold verwies in einer ersten Stellungnahme darauf, dass der Finanzierungsbeschluss des Landes für den Neubau bereits unter dem SPÖ Gemeindereferenten Reinhart Rohr gefasst wurde. Ein Zusammenhang mit der Umwidmung und den Landesmitteln für den Turm bestehe nicht. Rumpold überlegt nun rechtliche Schritte.

Für den Grünen Landtagsabgeordneten Rolf Holub spiegeln sich im Pyramidenkogel-Projekt die Kärntner Verhältnisse wider: „Auf der einen Seite werden Schulen geschlossen und der Pflegeregress eingeführt, dass man vielleicht 300.000 Euro lukriert, andererseits spielen zehn Millionen auf oder ab keine Rolle. Da wird sich Kärnten entscheiden müssen, ist es arm oder reich. Beides gleichzeitig wird nicht gehen.“ Dieses Denken stamme laut Holub aus der Haider-Zeit, wo man sagte, es ist egal, was es kostet, Hauptsache man mache ein Leuchtturm-Projekt.

SPÖ: Gemeinde bleibt auf Kosten sitzen

Auch die SPÖ-Gemeinderätin Maria Struger zieht mit. Beim jetzigen Turm halte die Gemeinde 100 Prozent. Bei geplanten Turm hätten andere das Sagen: „Jetzt, beim neuen Turm, sind wir nur mit 49 Prozent beteiligt, haben aber Pflichten und Kosten, die bei der Gemeinde bleiben. Da greift man sich auf den Kopf.“

Wegen fehlender Unterlagen für die Folgekosten des Acht-Millionen-Projektes im Gemeinderat und wegen der niemals ernsthaft angestellten Alternativpläne für den Turm, sowie der Verquickung von Gutachtern legen Grün und Rot jetzt eine Beschwerde bei der Gemeindeaufsicht ein. Eine solche könnte den Abriss des bestehenden Turmes verhindern, der für Oktober geplant ist.

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