Dörfler: Habe nie Sponsorgelder verlangt

Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) hat am Donnerstag erneut die Anschuldigungen gegen seine Person scharf zurückgewiesen. Er habe niemals Provisionen oder Sponsorgelder gefordert, die Vorwürfe seien eine Inszenierung einige Monate vor einer Wahl.

Im Interview mit ORF-Redakteurin Martina Steiner am Donnerstag sagte Dörfler, es sei „sehr durchschaubar“, wenn versucht werde, so etwas aus dem Jahr 2004 herbeizuzaubern. Reinhart Rohr (SPÖ) mache im Landtag ein rotes Schauspiel daraus und dann versuche man, ihn anzuschwärzen, so Dörfler.

„Akt sehr kreativ produziert“

Wie bei anderen Anzeigen wie etwa bei den Ortstafeln werde hier nichts dran sein, so Dörfler. Auf die Frage nach dem Aktenvermerk, in dem von der angeblichen Sponsorgeldforderung Dörflers an eine Baumfirma die Rede ist und der bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft liege, sagte Dörfler, es handle sich nicht um einen Akt, sondern ein Schriftstück.

Dörfler: „Es scheint so zu sein, dass dieser Akt sehr kreativ produziert wurde, er ist nirgends in der Abteilung bekannt. Da kann man sich einen Reim darauf machen. In den nächsten Monaten stehen Wahlen bevor, man versucht, ein Gerücht in die Welt zu setzen. Wie immer wird nichts dransein. Gerhard Dörfler war bisher ein Politiker, der immer ordnungsgemäß gearbeitet hat.“

Es handle sich um öffentliche Aufträge, nach dem Vergabegesetz wäre es rechtlich und strukturell gar nicht möglich, Geld dafür zu verlangen.

Zitat aus der Aktennotiz

Ein Mitarbeiter einer Baufirma rief laut Vermerk 2004 in der Bauabteilung an. Zitat: „Der Anrufer teilte mit, dass er von Landesrat Dörfler angerufen wurde, dieser habe ihm mitgeteilt, dass vor ihm der Auftrag Loibltunnel liege und dass er diesen Auftrag unterschreiben wolle. In diesem Zusammenhang ersuche Dörfler um ein ‚Sponsoring‘ in Höhe von ein Prozent der Auftragssumme und führte weiter aus, dass in Kärnten bei größeren Baumaßnahmen ein Sponsoring in Höhe von ein Prozent der Auftragssumme im Sinne der Verkehrssicherheit üblich sei.“

„Beamter war politisch organisiert“

Ein pensionierter Beamter hatte den Aktenvermerk geschrieben. Darin steht, dass Dörfler mit der Firma Kontakt gehabt und für ein Baulos am Loibl Geld verlangt hätte. Dörfler: „Dieser ehemalige Mitarbeiter war auch ein politisch organisierter Personalvertreter, da kann man sich schon einen Reim darauf machen. Wenn es so einen Fall im Jahr 2004 gegeben hätte, hätte dieser Beamte auch damals dafür sorgen müssen, dass man den Rechtsstaat damit beschäftigt.“

Es sei sehr durchschaubar, dass man im Landtag einige Tage vorher schon eine Initiierung mache, dann ein Papier „herzaubert“ und das alles acht Jahre später. Die Bauzeitung sei von der Mediaprint produziert worden, so Dörfler. Dass Firmen der Baubranche Inserate schalten, sei in Villach, St. Veit und öffentlichen Bauprojekten üblich.

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