Vier teils schwer Verletzte bei Felssturz

Auf dem Zugang zur Burg Hochosterwitz (Bezirk St. Veit/Glan) hat sich am Samstagnachmittag ein Felssturz ereignet. Dabei wurden vier Personen von Felsbrocken getroffen und zum Teil schwer verletzt. Auch ein Kind befindet sich unter den Unfallopfern.

Auf der Burg Hochosterwitz fand am Samstag ein stark frequentiertes Ritterfest statt, weshalb im Bereich des gesamten Burgaufgangs mittelalterliche Verkaufsstände und Schaubuden aufgestellt waren.

Burg Hochosterwitz

Christophorus11

Der Aufstieg zur Burg ist von mehreren Burgtoren gesichert.

Felsbrocken fielen auf Schausteller

Gegen 16.00 Uhr lösten sich zwischen dem dritten und vierten Tor von Hochosterwitz mehrere Felsbrocken mit einem Durchmesser von bis zu 70 Zentimetern und stürzten aus einer Höhe von etwa 15 bis 20 Metern auf den Burgaufgang. Dabei wurden laut Polizei zwei Schausteller aus Oberösterreich im Alter von 27 und neun Jahren schwer verletzt.

Felssturz Burg Hochosterwitz

APA/Gert Eggenberger

Neunjähriger von Felsen am Kopf getroffen

Der Bub wurde von einem Felsbrocken mit einem Durchmesser von 40 Zentimeter direkt am Kopf getroffen. Er musste vom Notarzt vor Ort intubiert werden, wodurch sein Zustand stabilisiert wurde. Danach wurde er vom Notarzthubschrauber C11 ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Der andere Schwerverletzte wurde vom Notarzthubschrauber RK1 ins Klinikum Klagenfurt gebracht.

Eine 32-jährige Schaustellerin wurde leicht verletzt ins Krankenhaus St. Veit/Glan eingeliefert. Der 34 Jahre alte Vater des schwer verletzten Neunjährigen erlitt nur leichte Verletzungen. Im Nachhinein erlitt die Großmutter des Buben einen Kollaps. Der Vater und die Großmutter wurden von der Rettung ins Klinikum Klagenfurt gebracht.

Abtransport Unfallopfer Burg Hochosterwitz

Christophorus11

Es dauerte lange, bis die Unfallopfer von den Einsatzkräften durch die engen Tore zum Fuß des Berges und dann weiter in Krankenhäuser gebracht werden konnten.

Pkw auf Burgparkplatz beschädigt

Ein Felsen stürzte auch auf den Parkplatz am Fuße der Burg. Dabei wurde ein Pkw beschädigt. Im Einsatz standen mehrere Rettungsteams, sowie die Freiwilligen Feuerwehren Launsdorf, Thalsdorf und St. Sebastian.

Karl Khevenhüller-Metsch Burgherr Burg Hochosterwitz

APA/Gert Eggenberger

Burgherr Karl Khevenhüller-Metsch

Burgherr will Felsen überprüfen lassen

Heftiger, stundenlanger Regen dürfte die Felsblöcke aus der 170 Meter hohen Felswand gelöst haben. Der Fels, auf dem die Burg Hochosterwitz thront, wird zweimal im Jahr von der Bergwacht kontrolliert und abgeklopft. Loses Gestein wird dabei kontrolliert ins Tal befördert, erklärte Burgherr Karl Khevenhüller-Metsch am Samstag. Der Burgherr kündigte eine sofortige Überprüfung des Felsens durch Bergwacht und Landesgeologen an.

Der Fußweg auf die Burg wurde nach dem Felssturz sofort gesperrt. Die Burg ist derzeit nur via Lift erreichbar.

Burg Hochosterwitz: Wahrzeichen von Kärnten

Charakteristisch für die Burg Hochosterwitz sind die in mehreren Windungen durch das felsige Terrain zur Höhe führenden Befestigungsanlagen des Burgweges mit 14 großen Torbauten.

Von der Rückseite der Burg führt ein schmaler und steiler Weg, Narrensteig genannt, den Berg hinunter. Er sollte bei Belagerungen einerseits als Fluchtweg und anderseits zur Versorgung dienen.

Sujetbild Burg Hochosterwitz

ORF/Petra Haas

Die Burg Hochosterwitz gilt als eines der Wahrzeichen von Kärnten und als beliebtes Ausflugsziel. Die Festung ist von weitem sichtbar, liegt sie doch auf einem mehr als 160 Meter hohen Kalksteinfelsen östlich von St. Veit an der Glan.

In einer Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Deutschen aus dem Jahr 860 wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt, als Friesach und mehrere Höfe an das Bistum von Salzburg verschenkt wurden. Darunter war auch ein Hof bei Osterwitz. Die Burg ist in den ältesten, zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert datierten Dokumenten als Zufluchtsort für die Bevölkerung während der Angriffe der türkischen Völker jener Zeiten genannt, beschreibt die burgeigene Homepage.