Friesacher Burgbau wird „privatisiert“

Seit drei Jahren wird in Friesach „in Handarbeit“ an einer neuen mittelalterlichen Burg gebaut. Bis 2015 werden die Handwerker vom AMS bezahlt, danach soll der Bau mit Eintrittsgeldern finanziert werden. Die Stadt hofft auf rund 70.000 Besucher im Jahr.

Bis die Burg fertig ist, wird es noch etwa 30 bis 40 Jahre dauern. Es ist ein Bau ohne Bagger, ohne Lastwagen und ohne moderne technische Hilfsmittel - fast nur Handwerkszeug wie im Mittelalter steht zur Verfügung. Bisher wurde unter anderem der Burghügel gerodet, Steine behauen und eine 140 Meter lange mittelalterliche Wasserleitung fertiggestellt.

friesach burgbau wirtscahftlichkeit privatisierung

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Authentische Arbeitsweise und -materialien

Die Baustelle wird wissenschaftlich begleitet, alle Materialien und Werkzeuge sollen authentisch sein, alten Vorbildern nachgebaut und nicht aus dem Baumarkt, sagt der wissenschaftliche Leiter Johannes Grabmyer: „Das Holz wird im Wald geschlägert und der Stein im Steinbruch.“

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Für Stadt 70.000 Besucher realistisch

Die derzeit 21 Handwerker werden noch bis 2015 vom AMS bezahlt. Die Zahl der Handwerker soll noch deutlich steigen, allerdings künftig finanziert durch Eintrittsgelder. Derzeit gibt es jährlich einige tausend Besucher auf der Baustelle, künftig sollten es 100.000 bis 130.000 sein, lauten die Vorgaben.

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Diese Vorgabe hält Bürgermeister Josef Kronlechner (SPÖ) nicht für realistisch, mit 70.000 Besuchern im Jahr hätte man schon „sehr, sehr viel erreicht.“ Zur weiteren Finanzierung des Burgbaues müsste man dann allerdings auch um Sponsoren und Fördergelder kämpfen, so Kronlechner. Um die Ziele zu erreichen, wünscht sich Bürgermeister Kronlechner, dass sich alle Gemeindepolitiker und Bürger hinter das Projekt stellen.

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Hoffnungsmarkt Amerika

Geschäftsführer Jürgen Freller ist optimistisch. Die Ziele seien erreichbar, denn ein Burgenneubau sei einzigartig. Vor allem für Touristen aus Amerika könne die mittelalterliche Baustelle zur Sensation werden. Erste Erfolge wurden verzeichnet worden, parallel mit der Abhaltung der Sportveranstaltung United World Games kamen vermehrt amerikanische Touristen nach Friesach.

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