Lavanttal setzt Hoffnung in Lithiumabbau

Schon in einem Jahr soll mit dem Abbau von Lithium auf der Koralm begonnen werden. Eine Bohrung, die das Lithiumvorkommen nachweisen soll, findet diese Woche statt. Eine eigens errichtete Fabrik soll das Lavanttal beleben.

In den 1980iger Jahren hat die ÖIAG als Eigentümer mehr als 100 Millionen Schilling in die Erschließung der Lagerstätten investiert, das Projekt aber dann aus betriebswirtschaftlichen Gründen verworfen. 1991 wurden die Lagerstätten um einen Schilling an die Montanindustrie der Familie Henkel-Donnersmark verkauft. In einem Gutachten wurde damals schon angemerkt, dass ein Abbau in Zukunft interessant werden könnte.

Lithium: Akkus für Elektromobile und Mobiltelefone

Das Lithium-Vorkommen auf der Koralpe ist wahrscheinlich das größte in Europa. 18 Millionen Tonnen Erz sind nachgewiesen, weitere zehn Millionen Tonnen werden vermutet. Dass der Abbau dieses Leichtmetalls erst jetzt ein Thema ist, hängt mit der modernen Technologie zusammen.

Lithium wird in der Produktion von Akkus für Mobiltelefone, Laptops und Elektroautos verwendet und wird daher als Rohstoff auch immer begehrter.

Tatsächlich hat KMI-Chef Andreas Henckel-Donnersmarck das Lithiumvormkommen im Vorjahr um 10,25 Millionen Euro an einen australischen Bergbaukonzern weiterverkauft. Dieser will jetzt mit dem Lithium aus Kärnten das große Geschäft machen – mehr dazu in Koralm: Lithiumabbau „zieht“ sich ein bisschen.

Bis zu sieben Mio. Euro für Vorbereitung

Schon im nächsten Jahr soll auf der Koralpe mit dem Abbau von Lithium begonnen werden. Das kündigt ein Vertreter jenes australischen Bergbaukonzerns an, der im Vorjahr um 10,25 Millionen Euro die Schürfrechte von der Kärntner Montanindustrie erworben hat. Das Lithium soll hier in Kärnten aber nicht nur abgebaut, sondern auch verarbeitet werden.

Damit das Bergwerk in Betrieb gehen kann, müssen fünf bis sieben Millionen Euro in die Entwässerung und die Elektrifizierung der Mine investiert werden. Damit soll im kommenden Jahr begonnen werden. Danach sollen 20 bis 30 Bergleute das Lithium abbauen und noch in der Mine ein Konzentrat herstellen.

Bürgermeister: Wertschöpfung in allen Bereichen

In Zukunft soll die Verarbeitung in einer eigenen Fabrik erfolgen. 125 Millionen Euro sollen investiert und noch einmal 20 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Für den Wolfberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) sei dies ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft des Lavanttales: „Für den Bezirk Wolfsberg bringt das Wertschöpfung in allen Bereichen und bis zu 50 Arbeitsplätze. Laut den australischen Konzernverantwortlichen ist geplant, dass auch die ersten Verarbeitungsstufen im Lavanttal stattfinden sollen – also nicht, wie von manchen befürchtet, im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark, sondern hier. Auch das Headquarter für den Lithiumabbau, also die gesamte Verwaltung, würde hier in Wolfsberg oder St. Gertraud befinden.“

Mit der Realisierung dieses Vorhabens würde man nahtlos an die Bergbautradition des Lavanttales – mit Erz-, Gold- und Kohleabbau - anschließen. „Das ist für uns etwas großartiges, weil wir hier um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, unterstrich der Wolfsberger Bürgermeister. Direkt am Berg starten die Australier noch in dieser Woche ein Bohrprogramm, mit dem die zusätzlichen zehn Millionen Tonnen Lithium, die im Berg vermutet werden, nachgewiesen werden sollen.