Neues Impfkonzept für Kinder präsentiert

Gesundheitsreferent Peter Kaiser (SPÖ) hat am Donnerstag das neue Impfkonzept für Kinder vorgestellt. Das Pressegespräch war überschattet vom Tod des neunjährigen Kindes, das an einem Zeckenbiss gestorben war.

Rund eine Million Euro gibt das Land Kärnten für Gratisimpfungen von Kindern und Jugendlichen aus. Schon im Säuglingsalter wird mit den ersten Impfungen begonnen, über Kinderarzt und Schularzt reicht das Impfprogramm dann bis zu den Jugendlichen.

Neu: Pneumokokken und Meningokokken

Neu im Impfprogramm ist nun die Impfung gegen Pneumokokken für Säuglinge - häufigste von diesen Bakterien ausgelöste Erkrankung ist die Lungenentzündung. Neu ist auch die Impfung gegen Meningokokken für Jugendliche, die oft Hirnhautentzündung auslösen.

Folgende Impfungen gratis

Ab sofort werden neben Impfungen gegen Rotaviren, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, HiB, Hepatitis B (6-fach Impfung) und Masern-Mumps-Röteln auch Pneumokokkenimpfungen für alle Säuglinge und Meningokokkenimpfungen für alle Schulkinder in der 6. Schulstufe kostenlos angeboten.

Beide Erkrankungen führen in Kärnten jedes Jahr zu Todesfällen, sagte der Kinderarzt Pekko Muttonen aus Villach.

Muttonen: „Die Jugendlichen haben anscheinend irgendeine Schwäche, wo es jedes Jahr zu Todesfällen kommen kann, durch Meningo- und auch Pneumokokken.“

Impfmüdigkeit oder sogar Impfverweigerung seien in dem Zusammenhang das Schlechteste, was Eltern den Kindern antun können, sagte Amtsarzt Karl Wedenig.

Reaktionen sind keine Impfschäden

Zu den angeblichen oder tatsächlich Impfschäden sagte er: „Impfreaktionen gibt es immer wieder, die sind bekannt, die Eltern werden aufgeklärt. Dazu gehört, dass ein Kind Fieber bekommen kann, dass es zu Schwellungen an der Impfstelle kommen kann, das ist aber kein Impfschaden und keine Nebenwirkung. In Relation dazu, wogegen die Impfung wirkt, ist das marginal. Echte massive Impfschäden sind mir nicht bekannt.“

Für Gesundheitsreferent Peter Kaiser sei mit dem neuen Impfpass, der als Gutscheinheft allen Eltern zur Verfügung gestellt wird, ein Schritt in die richtige Richtung getan.

Zeckenimpfung noch nicht gratis

Kaiser sagte, er sei froh, dass man bei der Bundesgesundheitskommission erreicht habe, dass diese Impfungen kostenlos verabreicht werden. Nicht im Pass enthalten ist die Zeckenimpfung. Kaiser sagte, er werde sich dafür einsetzen, dass Impfungen, die einen nachhaltigen Schutz bieten, wie die Zeckenimpfung, bis zum 15. Lebensjahr gratis angeboten werden. Den Tod des Mädchens bedauerte er zutiefst.

Unabhängig vom tragischen Todesfall des neunjährigen Mädchens rief Kaiser dazu auf, von den angebotenen Impfungen flächendeckend Gebrauch zu machen.

Achtung bei Auslandsreisen

Kaiser richtete auch im Zusammenhang mit der kommenden Fußball- Europameisterschaft in Polen und der Ukraine einen ernsten Appell an alle möglichen Kärntner Schlachtenbummler. Wer nach Polen oder in die Ukraine reisen will, sollte überprüfen, ob er jemals zwei MMR-Impfungen (Masern, Mumps, Röteln) bekommen hat, so Kaiser.

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