Neunjährige starb nach Zeckenbiss

Ein neunjähriges Mädchen ist im Klinikum Klagenfurt nach einem Zeckenbiss gestorben. Das Mädchen war an der gefürchteten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt. Es war nicht ausreichend geimpft.

Es war der erste Todesfall nach einem Zeckenbiss in Kärnten seit mehreren Jahren. Die neun Jahre alte Schülerin aus dem Bezirk Villach war zwei bis drei Wochen nach dem Zeckenbiss an FSME erkrankt.

Alle fünf Jahre nachimpfen

Die FSME-Impfung kann man bei jedem praktischen Arzt durchführen lassen. Bis zum 60. Lebensjahr sollte man alle fünf Jahre zur Auffrischung gehen, ab dem 60. Lebensjahr alle drei Jahre. Es ist laut Kinderärztin möglich, Babys schon ab sechs Monaten zu impfen.

Schwer krank ins Klinikum gekommen

Das Mädchen wurde vor einer Woche von einem anderen Krankenhaus in das Klinikum Klagenfurt gebracht, doch die Ärzte konnten nichts mehr tun, sagte der Vorstand der Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Klagenfurt, Wilhelm Kaulfersch.

Kaulfersch: „Das Mädchen hat vor einer Woche Symptome mit dem Bild einer Hirnentzündung bekommen und ist uns zugewiesen worden. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon in einem sehr schweren Krankheitszustand. Wir konnten durch Blutuntersuchung und Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit FSME nachweisen.“

Viele zeigen keine Symptome

FSME wird durch ein Virus ausgelöst und geht mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber und bei einem Teil der Patienten mit einer Meningoenzephalitis, der Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten, einher. Beim Großteil der Patienten treten bei einer Infektion jedoch keine Krankheitszeichen auf.

Tödlicher Ausgang sehr selten

Sehr selten sterben die Betroffenen, sagte Kaulfersch: „Zurzeit liegt die Todesrate bei 0,6 Prozent. Das ist durch die Impfung so niedrig geworden. Bevor wir impfen konnten, sind Hunderte Menschen, vor allem Kinder, erkrankt. In den letzten Jahren erkrankten nur noch vier bis fünf Kinder, ohne Todesfälle.“ Seit 1981 gibt es die FSME-Schutzimpfung in Österreich. Der Rückgang der Erkrankungszahlen ist auf die hohe Durchimpfungsrate zurückzuführen, die im Durchschnitt um die 90 Prozent beträgt.

Kaulfersch auf die Frage, ob das Mädchen geimpft war: „Es hatte als kleines Kind eine Impfung, die aber nicht gut vertragen. Daraufhin wurde von weiteren Impfungen Abstand genommen.“

Ärzte mahnen Impfung ein

Ärzte verwiesen in diesem Zusammenhang wieder auf die Wichtigkeit der Zeckenschutzimpfung, die nicht vernachlässigt werden dürfe. FSME lässt sich durch eine Impfung vermeiden, nicht aber die bakterielle Borreliose, die auch durch Zecken übertragen wird. Rechtzeitig erkannt, kann die Borreliose mit Antibiotika bekämpft werden.

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