Nach Kraftwerk-Aus: neue Pläne

Nach dem Aus für das Gasdampfkraftwerk in Klagenfurt stellt sich die Frage, wie die 23.700 Fernwärmekunden künftig versorgt werden sollen. Nun werden alte Alternativ-Varianten aus der Schublade geholt.

Aufwind verspüren nun jene, die schon immer lieber mehrere kleine Biomasse-Kraftwerke statt eines großen Gas-Dampfkraftwerkes gesehen hätten. Ob diese dezentralen Kraftwerke nun doch eine Alternative zum Großprojekt sein können, wird nun neu bewertet. Möglich wären sie auch als Ergänzung zu einem kleineren Gaskraftwerk, wie es die Stadtwerke bereits ins Spiel brachten.

Arbeitsgruppe gebildet

Nun werden offenbar wieder jene 13 Varianten aus der Schublade geholt, die von den Stadtwerken ursprünglich für die Fernwärme-Versorgung ausgearbeitet wurden.

Am Mittwoch (18.4.) wollen die Stadtwerke mögliche Alternativen vorstellen, kündigte Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (FPK) an. Er gründete dafür eine Arbeitsgruppe Spitzenbeamten von Stadt und Stadtwerken, auch die Experten des Landes sind eingeladen.

Gemeinde Ebenthal kämpfte gegen GDK

Auf Mitsprache drängt auch der Bürgermeister der Nachbargemeinde Ebenthal, Franz Felsberger. Er und mehrere Bürgerinitiativen bekämpften den Bau des Gasdampfkraftwerkes.

Felsberger: „Ich bin nicht so wie die Bürgerinitiativen, die sagen, es darf auf keinen Fall Gas sein. Gas ist umweltfreundlich, wenn es kleiner ist, und kombiniert mit Biomasse wäre es vielleicht die ideale Lösung. Ich bin gesprächsbereit, aber ich warte auf einen Anruf.“

Neues Bewilligungsverfahren

Ein neues Kraftwerk-Projekt müsste allerdings ein neues Bewilligungsverfahren durchlaufen, saget der Behördenleiter des Landes, Albert Kreiner: „Die Länge eines Verfahrens ist schwer zu beurteilen. Es hängt auch von möglichen Bürgerinitiativen gegen diese Projekte ab, wie lange es dauert. Die Stadt und die Stadtwerke haben aber einen enormen Zeitdruck, weil das alte Kraftwerk zu schließen sein wird.“

Allerdings zeigten andere Großprojekte in Klagenfurt wie das Stadion, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht immer ein Muss ist. Letzlich könnte jetzt auch die Diskussion um die Standorte für Eishalle und Hallenbad neuen Zündstoff erhalten. Wäre es doch denkbar, die Hallenabwärme an ein Heizwerk zu koppeln.

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