Lyoness-Prozess wieder vertagt

Ohne Urteil ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt ein Prozess wegen Untreue und Geldwäsche gegen zwei ehemalige Manager der Einkaufsgemeinschaft Lyoness mit Sitz zu Ende gegangen. Er wurde vertagt.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Kärntnern vor, sich sich unberechtigt rund 1,4 Mio. Euro ausgezahlt zu haben. Die Angeklagten argumentierten, dass es sich um eine vereinbarte Provisionszahlung handle. Richter Manfred Herrnhofer vertagte den Prozess, um erneut Lyoness-Chef Hubert Freidl zu hören.

Unberechtigt 1,4 Mio. Euro auf Privatkonto überwiesen

Der 47-Jährige Erstangeklagte war von 2008 bis Mitte 2011 Geschäftsführer der Lyoness-Tochter in Italien. Neben dem normalen Gehalt sei eine Umsatzbeteiligung vereinbart gewesen, erklärte der Kärntner. Schriftlich sei das allerdings nicht festgehalten worden. Mit seinem 45 Jahre alten Partner habe Freidl eine ähnliche Vereinbarung getroffen.

Als die Geschäftsbeziehung zwischen Lyoness mit Sitz in Graz und den beiden Angeklagten Mitte 2011 zu Ende ging, überwies der 47-Jährige die 1,4 Mio. Euro auf ein Privatkonto. Der Angeklagte gab zu, der Provisionszahlung „letztlich zugestimmt“ zu haben. Er hatte das hingegen bei einem ersten Verhandlungstermin im Februar vehement bestritten.

Richter für erneute Einvernahme

Nach der Einvernahme einer Reihe von Zeugen am Mittwoch kam Herrnhofer zu dem Schluss, dass er Lyoness-Chef Freidl noch einmal einvernehmen will. Wann der nächste Verhandlungstermin stattfindet, war vorerst nicht bekannt.

Kronzeugenregelung denkbar

Parallel zu dem Strafverfahren hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt aufgrund einer Anzeige der Angeklagten im Frühjahr ein Ermittlungsverfahren gegen Lyoness aufgenommen. Der Hauptvorwurf der Anzeige lautet, dass es sich bei Lyoness um ein illegales Gewinnerwartungssystem - also ein Pyramidenspiel - handle. „Vielleicht ist ja eine Kronzeugenregelung für die Beiden denkbar“, sagte Richter Herrnhofer im Laufe des Verfahrens in Richtung Staatsanwaltschaft. Die Vorwürfe werden von der Firma kategorisch zurückgewiesen.

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