Villach: Diskussionen über Großbordell

In Villach sorgt ein geplantes Großbordell in Maria-Gail für heftige Diskussionen. Neben drei Neueröffnungen während der letzten drei Jahre läuft derzeit noch ein weiteres Verfahren für eine Bordelleröffnung.

Direkt an der Autobahnabfahrt Faaker See könnte das neue Großbordell entstehen. Allerdings ist der Grund noch gar nicht verkauft. Das Projekt ist erst in der Vorprüfungsphase.

Themenbild Bordell, Aufregung um Neueröffnung in Villach/Maria Gail

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Das Grundstück für das geplante Bordell.

Einflugschneise für Gäste aus Italien

Die Lage im Dreiländereck zwischen Italien und Slowenien scheint überhaupt das Hauptkriterium zu sein, warum in Villach in den letzten Jahren gleich drei neue Bordelle eröffnet wurden.

Alfred Winkler, Behördenleiter Stadt Villach, Aufregung um Neueröffnung in Villach/Maria Gail

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Alfred Winkler, Behördenleiter Stadt Villach.

Alfred Winkler, Behördenleiter Stadt Villach: „Wir gehen schon davon aus, dass diese Nähe zu Italien und diese ‚Einflugschneise‘ Relevanz hat. Ein wesentlicher Faktor ist auch, dass man diese Standorte in Villach relativ rasch über die Autobahn erreichen kann.“

Grenzüberschreitender Sextourismus

Der grenzüberschreitende Sextourismus floriert. Weil in Italien Bordelle verboten sind, unternehmen viele den erotischen Ausflug ins Nachbarland.

Sowohl in Villach als auch in Klagenfurt warten deshalb schon weitere Bordellprojekte auf eine Genehmigung.

Themenbild Bordell, Aufregung um Neueröffnung in Villach/Maria Gail

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Nachtclub in der Villacher Trattengasse.

Den insgesamt 22 Bordellen in Klagenfurt und Villach könnten demnächst zwei weitere folgen.

Villach: Neues Bordell in der Trattengasse

In der Trattengasse in Villach, dem Rotlichtviertel der Stadt, soll ein weiterer Club eröffnet werden. Das Kärntner Prostitutionsgesetz lässt aber hinsichtlich des Standorts vieles offen.

Karin Zarikian, Behördenleiterin Stadt Klagenfurt, Aufregung um Neueröffnung in Villach/Maria Gail

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Karin Zarikian, Behördenleiterin Stadt Klagenfurt

Winkler: „Für uns wäre es wesentlich, eine klare gesetzliche Regelung zu bekommen. Zum Beispiel ein Radius von 300 Meter um gewisse Einrichtungen. Dann nimmt man einen Zirkel, misst die Entfernung und dann kann man schon abschätzen, ob es geht oder nicht.“

246 Prostituierte in Bordellen in Klagenfurt

Karin Zarikian, Behördenleiterin Stadt Klagenfurt: „In Klagenfurt gibt es zehn genehmigte Bordelle. Wir haben in den letzten vier bis fünf Jahren zwei zusätzliche genehmigt und bestehende erweitert. Insgesamt arbeiten in den Bordellen 246 Prostituierte.“

Illegale Prostitution in Klagenfurt

Welches Thema Prostitution in Kärnten ist, zeigt auch der jüngste Einsatz der Kriminalpolizei in Klagenfurt.

Im Stadtgebiet wurden zehn Wohnungen ausgeforscht, in denen der illegalen Prostitution nachgegangen wurde. Zwölf Frauen werden angezeigt, auch den Wohnungsvermietern drohen Verfahren. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

SPÖ fordert neue Abstandsgrenzen

Eine Novellierung des Prostitutionsgesetzes forderte Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) am Samstag in einer Aussendung. So sollen bei Bordellen die Abstandsgrenzen zu Schulen und Kindergärten zumindest auf 300 Meter ausgeweitet werden. Das derzeitige Gesetz lasse vieles offen, kritisierte Prettner.