Eisläuferin von Eisscholle gerettet

Eine Eisläuferin ist am Sonntagnachmittag in Sekirn am Wörthersee vom Polizeihubschrauber aus von einer Eisscholle gerettet worden. Der Eislaufverein Wörthersee warnt eindringlich davor, auf dem Wörthersee eiszulaufen.

Laut Polizei war die 66 Jahre alte, in Kärnten wohnhafte Oberösterreicherin kurz nach 13.00 Uhr im Bereich des Freibads Maria Loretto zum Eislaufen aufgebrochen.

Im Bereich der Sekirner Bucht begab sie sich von einem Steg auf eine im Wasser treibende Eisscholle. Bei dem Versuch, diese wieder zu verlassen, war der Spalt zwischen der Eisscholle und dem Steg zu groß, um wieder ans Ufer zu gelangen.

Eisläufer neben offenen Stellen am Wörthersee

APA/Polizei

Die Unglücksstelle - vom Polizeihubschrauber aus fotografiert

Bergung vom Hubschrauber aus erfolgreich

An der Rettungsaktion waren Einsatzkräfte der Feuerwehr, Wasserrettung und Polizei beteiligt. Die Eisläuferin konnte schließlich vom Polizeihubschrauber Libelle aus geborgen und ans Festland gebracht werden. Die Frau blieb unverletzt.

Eislaufen auf dem Wörthersee derzeit „lebensgefährlich“

Am Sonntag wurden ein paar Dutzend Eisläufer auf dem Wörthersee gesichtet, darunter Eltern mit Kindern - obwohl der See nicht zum Eislaufen freigegeben ist. Das sei ein „absoluter Wahnsinn“, wie es Friedrich Rupnik vom Eislaufverein Wörthersee ausdrückte. Er und seine Kollegen haben Sonntagfrüh Messungen durchgeführt.

Übersicht: Freigegebene Seen
Auf welchen Kärntner Seen derzeit das Eislaufen erlaubt ist, gibt der Eislaufverein Wörthersee auf seiner Website bekannt.

„Die Eisschicht auf dem Wörthersee ist derzeit etwa vier Zentimeter dick. Es ist absolut lebensgefährlich, sie zu betreten. Je weiter man hinaus geht, desto dünner wird das Eis. Die Eisfläche ist teilweise komplett offen – zum Beispiel von Velden bis Reifnitz.“ Der Wörthersee werde heuer auch nicht mehr so zufrieren, dass darauf das Eislaufen möglich sein werde, so Rupnik.

Schwierige Einsätze für Wasserrettung

Auch Heinz Kernjak, der Leiter der Kärntner Wasserrettung, bestätigte gegenüber dem ORF.at Kärnten, dass das Betreten der nicht freigegebenen Eisfläche sehr riskant sei, zumal eine mögliche Bergung von Personen in Notlagen nur unter schwierigsten Bedingungen möglich sei: „Die Eisläufer, die derzeit auf dem See unterwegs sind, bewegen sich bis zur Mitte des Sees. Es ist für die Wasserrettung unmöglich, dorthin zu gelangen, weil der See teilweise zugefroren ist. Wir haben auch nicht die entsprechenden Geräte. Die einzige Chance besteht darin, dass der Hubschrauber zu so einer Bergung anrückt. Dabei ist aber zu sagen, dass die Hubschrauber auch nicht ständig zur Verfügung stehen.“

Es gebe für die Wasserrettung keine rechtlichen Mittel, um sich abzusichern: „Nicht nur wir, sondern auch die Polizei ist eingeschränkt und kann nicht einschreiten. Es ist eine Selbstgefährdung, der sich die Leute unterwerfen. Wir haben bedauerlicherweise überhaupt keine Handhabe.“

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