Handymast beeinflusst Sprengungen

Die Strahlung von Handymasten kann in der Nähe von Steinbrüchen lebensgefährlich sein. Der Feldkirchner Sprengstofftechniker Erich Londer hat in den vergangen Jahren in zehn Gutachten nachgewiesen, dass es durch die Strahlung zu Selbstzündungen kommen kann.

Die Steinbruchbetreiber sind verunsichert - deswegen die hohe Zahl an Gutachten. Bei der Sprengung von Felsen wird meist ein elektrischer Zünder in den Sprengstoff gesteckt. Diese elektrischen Zünder werden mit langen Kabeln verbunden, die wie große Antennen für die Strahlung der Sender wirken können - ähnlich wie der eigentliche Stromstoß, der die Ladung hochgehen lässt.

Pyrotechnischer Satz zündet bei Hitze selbst

Sprengstofftechniker Erich Londer: „Durch den fließenden Strom wird in der Sprengkapsel ein Glühdraht, so wie bei einer Glühbirne, erhitzt. Rund um diesen Glühdraht befindet sich ein sehr hitzeempfindlicher pyrotechnischer Satz. Wenn dieser Draht zum Aufglühen kommt, zündet diese Kapsel. Bei solchen Belastungen in unmittelbarer Nähe kann es zu Selbstzündungen kommen.“

Experte rät von „normalempfindlichen Zündern“ ab

Nur wenn der richtige Zünder, eine kleine Metallhülse mit zwei Kabeln, verwendet wird, gibt es keine Gefahr, dass der sogenannte Induktionsstrom eine vorzeitige Explosion verursacht.

Besonders problematisch ist die Situation, wenn dutzende Ladungen zusammenhängen. Dann gehen alle auf einmal in die Luft. Londer: „Ich würde jedem abraten, mit sogenannten normalempfindlichen Zündern Sprengungen in der Nähe von Handymasten vorzunehmen.“

Immer häufiger würden wegen dieser Gefahr besonders unempfindliche Zünder verkauft, sagt der Sprengstofftechniker und Gutachter Erich Londer. Außerdem weiche man für Großsprengungen immer mehr auf Techniken aus, bei denen ein Handymast in der Nähe nichts ausmacht.