Zu wenige Quartiere für Asylwerber

Wegen steigender Anträge will der Bund die Asylwerberquote mit den Ländern neu verhandeln. In Kärnten ist diese derzeit nur zu 80 Prozent erfüllt, weil es keine Unterkünfte gibt, heißt es vom Land. Noch im Jänner soll das Quartier auf der Saualm wieder öffnen.

Die Zahl der Asylwerber-Anträge ist im Vorjahr um 30 Prozent gestiegen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte deswegen an, mit den Ländern neu zu verhandeln. Denn derzeit gibt es in den Bundesländern zu wenige Quartiere, in denen Asylwerber untergebracht werden können.

Derzeit 930 Asylwerber in Kärnten

Auch in Kärnten ist die Asylwerberquote derzeit nur zu 80 Prozent erfüllt, weil es keine Unterkünfte gibt. 930 Asylwerber sind in Kärnten untergebracht, um 230 weniger als ein Vertrag mit dem Bund aus dem Jahr 2005 vorsieht. Diese so genannte Memorandumsquote ist damals zwischen der verstorbenen Innenministerin Liese Prokop und den Landeshauptleuten von Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien beschlossen worden.

Die meisten Asylwerber in Kärnten kommen derzeit aus Afghanistan, aber auch aus Russland und Pakistan. Sie werden in 15 Quartieren in Kärnten betreut.

Land will mehr Geld vom Bund

Vom Land heißt es, man könne die Quote nicht zu 100 Prozent erfüllen, weil es zu wenig Quartiere gibt. Derzeit laufen die Verhandlungen mit dem Innenministerium, damit die Zuwendung für Quartiergeber von 17 Euro pro Nacht und Person auf 19 Euro erhöht wird. Dann würden sich sicherlich auch mehr private Betreiber finden, die ihre Gebäude für Asylwerber zur Verfügung stellen, sagt Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK).

Ein weiteres Problem sei, dass derzeit 50 Asylwerber, deren Antrag abgelehnt worden ist, auf ihre Abschiebung warten, so Dörfler. Dafür zuständig ist aber die Fremdenpolizei und die ist dem Bund unterstellt.

Quartier Saualm öffnet nach Renovierung wieder

Zusätzlich 30 Plätze werden noch in diesem Monat frei. Das Asylquartier auf der Saualm soll nämlich noch im Jänner wieder eröffnet werden. Die Unterkunft ist ja in den vergangenen Wochen und Monaten umgebaut worden. Dort sollen laut Land Asylwerber aus dem völlig überfüllten Flüchtlingslager Traiskirchen aufgenommen werden.

Links: