Bauherrenpreis für Klinikum Klagenfurt

Großes Lob gab es von der Jury des renommierten Bauherrenpreises für das Klinikum Klagenfurt. Für die Architekturexperten ist das drittgrößte Krankenhaus Österreichs ein wirkliche Alternative zu den Krankenhäusern, die üblicherweise gebaut werden.

Der Bauherrenpreis 2011 wurde am Freitagabend im Napoleonstadel, in Kärntens „Haus der Architektur“, an insgesamt fünf Preisträger aus ganz Österreich verliehen. Das Klinikum Klagenfurt überzeugte mit seinen zwei Stockwerken, mit den nebeneinander angeordneten Pavillons, mit viel Licht und viel Grün.

Vision von Architekt und Bauherrn umsetzen

Beim Bauherrenpreis geht es nicht darum, nur ein schönes und gelungenes Bauwerk auszuzeichnen, es geht um mehr. Eva Rubin Architektin und Jurymitglied: „Die Vision des Architekten muss sich mit der Vision des Bauherrn decken. Wenn das im besten Fall passiert, dann kommt es zu neuen Lösungen, die konzeptionell Zukunft haben.“

Der Bauherrenpreis:

Der Bauherrenpreis wird seit 1967 von der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs verliehen. Er gehört zu den renommiertesten Architekturpreisen des Landes.

Diesen Kriterien entspricht, so die Jury, das neue Klinikum in Klagenfurt. Es ist eine Architektur, die versucht einen anderen Weg zu gehen. Weg von einem Krankenhaus mit unzähligen Stockwerken, hin zu einer Form, die an einen Finger oder Kamm erinnert, mit nur zwei Stockwerken.

Mut, neue Strukturen zu denken

Mit dem Bauherrenpreis soll auch der Mut des Betreibers Kabeg anerkannt werden, sich auf etwas neues einzulassen, das Risiko einzugehen, alte und erprobte Strukturen ganz neu zu denken.

Betriebsleiter Bruno Roland Peters zieht nach einem Jahr eine vorläufige Bilanz. Es gibt Optimierungspotenziale, Abläufe, die noch besser funktionieren könnten, sagt er: „Es ist hier ein Anpassungsprozess durch zu führen, aber in der Grundstruktur steht die Betriebsorganisation und sie ist durchführbar.“

Qualität kann vielleicht erst später deutlich werden

Für die Architektin Eva Rubin ist entscheidend, dass bei dieser Architektur der Mensch im Mittelpunkt stehen soll, dass am Menschen und seinen Bedürfnissen Maß genommen wird.

Ein Beitrag dazu sind die großen Fenster in den Krankenzimmern, das viele Grün, sagt Rubin: „Es kann natürlich sein, dass diese Qualität erst in ein paar Jahren deutlich wird, aber diese Kraft ist notwendig, um in der Architektur überhaupt Zukunft zu bauen. Wenn ich immer nur das bedfriedige, was in der Gegenwart oder in einer Legislaturperiode opportun ist, dann baue ich keine Welt. Dann baue ich maximal das Gestern.“