Demonstrative Einigkeit bei Bauernbund und ÖVP

Johann Mößler wurde als Landwirtschaftskammerpräsident bestätigt. Im Wahlkampf ließ er Eigenständigkeit erkennen und war bemüht, den Bauernbund nicht als ÖVP-Teilorganisation zu präsentieren. Am Montag demonstrierten er und ÖVP-Chef Josef Martinz Einigkeit.

Der Bauernbund konnte seine absolute Mehrheit bei den Landwirtschaftskammerwahlen verteidigen. Die Frage, ob er denn Sorge gehabt hätte, die ÖVP könne dem Bauernbund im Wahlkampf schaden, verneinte Mössler am Montag. „Es ist darum gegangen, dass ich in den Medien als der ÖVP-Kandidat präsentiert worden bin. Ich habe dann immer wieder dazu gesagt: Die ÖVP wird man bei der Landwirtschaftskammer-Wahl nicht wählen können, sondern auf Liste eins steht der Kärntner Bauernbund. Daher lege ich Wert darauf, dass diese Marke, die mit dem Bauernbund auch gegeben ist, von allen Medien auch transportiert wird. Das war auch Hintergrund meiner Aussage. Dass wir ein starker Teil der ÖVP sind, hat das gestrige Ergebnis Gottseidank bestätigt", so Mössler.

ÖVP hat „gemeinsamen Wahlkampf mitorganisiert“

Auch ÖVP-Partei-Chef Josef Martinz schlug in dieselbe Kerbe. Die ÖVP habe bei der Landwirtschaftskammerwahl den „gemeinsamen Wahlkampf“, „unterstützt durch die Parteistrukturen selbstverständlich mitorganisiert“. Aber, so Martinz: „Der Bauernbund ist ein selbstständiger Bund zur Vertretung der bäuerlichen Interessen. Der Herr Präsident ist selbstverständlich Mitglied im Partei-Präsidium - wie sie sehen, befinden wir uns in einem permanenten Ausgleichsprozess“.

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Martinz: Keine parteiinternen Diskussion zu Scheuch

Gerüchten zufolge soll es heuer in der ÖVP deutlich weniger Parteivorstandssitzungen geben. Angeblich, weil der ÖVP-Chef parteiinterne Diskussionen über seine Loyalität zu dem in erster Instanz verurteilten FPK-Chef Uwe Scheuch meiden wolle. Dazu meinte Martinz, erst vor kurzem habe ein Parteivorstand stattgefunden und „dort wo es um die Zukunft des Landes geht – schauen sie sich um, es brennt rund herum – da ist es die Aufgabe und Pflicht einer Partei, gerade bei uns in Kärnten, wo wir durch Schulden belastet und an die Wand gedrängt sind, an die Zukunft zu denken, zu arbeiten und zu schauen, dass wir weiterkommen. Scheuch hin oder her – es war für mich immer klar, Scheuch kann die Arbeit im Land nicht blockieren“.

Darauf, ob er seine Position bei einer etwaigen Verurteilung Scheuchs auch in zweiter Instanz revidieren werde, antwortete Martinz: "Ich bin kein Jurist, kein Richter, ich bin nicht involviert in diese Rechtsabfolgen. Was da herauskommt, weiß heute niemand. Man wird dann darüber befinden, wenn es soweit ist“.