Janko Messner mit 89 Jahren gestorben

Der Schriftsteller Janko Messner ist am Mittwoch im Alter von 89 Jahren gestorben. Messner galt als konsequenter Kämpfer für die Rechte der slowenischen Volksgruppe. Den Würdigungspreis des Landes hatte er 2008 deswegen abgelehnt.

Bis zuletzt galt Janko Messner als unbeugsam und kämpferisch, Charaktereigenschaften, die sein ganzes Leben bestimmten. Messner hatte schon seit längerem gesundheitliche Probleme, vor drei Wochen wurde er mit einem Lungeninfarkt ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert, dem er schließlich erlag.

Flucht nach Jugoslawien

Messner wurde vor 89 Jahren, am 13. Dezember 1921, in Aich/Dob bei Bleiburg geboren. Er absolvierte in Klagenfurt und in St. Paul im Lavanttal das Gymnasium. Im Zweiten Weltkrieg wurde er in eine Strafkompanie der deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach einer Verwundung wurde er zu Kriegsende von britischen Streitkräften verhaftet. Er konnte aber nach Jugoslawien fliehen, wo er in Laibach studierte und am Gymnasium in Ravne unterrichtete.

Als er mit dem jugoslawischen Staatssicherheitsdienst UDBA in Konflikt geriet, übersiedelte er 1955 nach Kärnten, wo er von 1963 bis 1980 am Slowenischen Gymnasium in Klagenfurt unterrichtete.

Janko Messner

APA/Eggenberger

Janko Messner mit Anti Haider-Transparent während einer Ortstafel-Demonstration am 13. Dezember 2005 in Klagenfurt.

Kämpfer für die Rechte der Volksgruppe

In seinen Büchern thematisierte der überzeugte Kommunist den Widerstand der Kärntner Slowenen gegen den Nationalsozialismus und die Behandlung der Minderheiten in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Insbesondere prangerte er die Nichterfüllung der staatsvertraglich verbrieften Minderheitenrechte, wie der zweisprachigen topographischen Aufschriften, an.

Neben seiner literarischen Arbeit war Messner stets auch politisch aktiv. So kandidierte er 1999 gemeinsam mit Alfred Hrdlicka auf der Kärntner Liste der KPÖ für die Nationalratswahl und es gab kaum eine Demonstration zum Thema Minderheitenschulwesen oder zweisprachige Ortstafeln, die ohne Messner stattfand.

Würdigungspreis des Landes abgelehnt

Im Dezember 2008 erhielt Janko Messner den Würdigungspreis für Literatur des Landes Kärnten. Den lehnte er allerdings unter Hinweis auf die damals noch offene Ortstafelfrage ab. Messner damals in seiner Rede: „Ich kann die Würdigung für Literatur solange nicht ernstnehmen und das Preisgeld dafür – trotz geld- und Atemnot - erst dann annehmen, wenn die ersten vom Verfassungsgerichtshof verlangten zweisprachigen Ortstafeln aufgestellt sind.“

In der Kulturabteilung des Landes weiß man heute nicht zu beantworten, ob der Geldpreis in der Höhe von 6.000 Euro, der zu Lebzeiten Messners auf ein Treuhandkonto überwiesen wurde, abgeholt wurde. Immerhin ist die Ortstafelfrage mittlerweile ad acta gelegt.

Prosa- und Lyrikwerke

Messner schrieb Prosa, aber auch Lyrik. Zu seinen bekanntesten Büchern gehört der Band „Schwarzweiße Geschichten“ (1995). 1980 erschien sein „Kärntner Heimatbuch“, zu dem Peter Turrini ein Begleitwort verfasste. Er schrieb ein „Kärntner Triptychon/Koroski triptih“. 2002 veröffentlichte er „Kako sem postal gospod - Wie ich ein Gospod wurde“, im Jahr darauf erschien „Grüßgott - Slowenenschwein“. Der Drava Verlag veröffentlichte in diesem Herbst die letzten zwei Bände seiner sieben Bände umfassenden „Ausgewählten Werke“.

Verabschiedung in Bleiburg

In den vergangenen Jahren lebte der Autor völlig zurückgezogen und erschien nicht mehr in der Öffentlichkeit. Die Verabschiedung von Janko Messner findet laut Verlag am kommenden Sonntag in Bleiburg/Pliberk statt (11.00 Uhr).