Stromautobahn durch das Rosental regt auf

Die Grünen befürchten, Kärnten könne zur Drehscheibe für den internationalen Strommarkt werden. Sie kündigten die Unterstützung einer Bürgerinitiative gegen eine geplante 380KV-Leitung durch das Rosental an. Laut Kelag sei nur die Aufrüstung der bestehenden 220KV-Leitung geplant.

Landesparteisekretär Frank Frey warnte in einer Aussendung vor dem „Ausverkauf Kärntens“, das offenbar zur „Drehscheibe für den internationalen Strommarkt“ werden solle.

„In Slowenien wird der massive Ausbau der Atomkraft geplant. In Klagenfurt soll ein Gasdampfkraftwerk entstehen, das eindeutig für den Stromexport dimensioniert ist. Es gibt im Raum Villach Diskussionen über neue Hochspannungsleitungen in Maria Gail und ein Umspannwerk mit einer Kapazität für über vier Millionen Menschen in Finkenstein. Die Kelag stand wegen ihres weiterhin ungebremsten Imports von Atomstrom erst kürzlich in der Kritik von Greenpeace. Offensichtlich geht es um die Gewinnmaximierung der längst international vernetzten Stromkonzerne“, so Frey.

Echte Energiewende „im Keim erstickt“

Am Mittwoch soll im Rahmen einer ÖVP-Informationsveranstaltung in Köttmannsdorf eine Bürgerinitiative gegen die 380KV-Leitung gegründet werden. Die Grünen kündigten an, diese Initiative unterstützen zu wollen, da „parteipolitische Überlegungen“ in solchen Fragen keinen Platz hätten.

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Durch den Ausbau von Stromautobahnen, mit dem sich Atomstrom importieren und Spitzenstrom aus Pumpspeicherkraftwerken exportieren lasse, werde eine echte Energiewende im Keim erstickt.

Frey: „Das Geld geht an ausländische Energiekonzerne wie RWE und Gazprom, während wir für unser Steuergeld Nebeltage in Klagenfurt, zerstörte Landschaftsbilder und zusätzliche Gesundheitsrisiken bekommen.“

Kelag: Versorgung langfristig sichern

Kelag-Vorstandsdirektor Hermann Egger dementierte am Dienstag die Meldung der Grünen, wonach durch das Rosental eine 380KV-Leitung errichtet werden solle. Die Kelag sei kein Übertragungsnetzbetreiber und damit nicht für die Höchstspannungsebene in Österreich zuständig.

Egger bestätigte, dass die 220KV-Leitung zukünftig auf 380KV verstärkt werde. Damit müsse der Verbund letzte Versorgungslücken in Salzburg und Kärnten schließen. Das sei notwendig, um die Versorgung langfristig sicher zu stellen, sagte Egger. Die Kritik der Grünen sei „völlig unqualifiziert“.