Manche Tropfsteine in dem insgesamt 24 Kilometer langen Höhlensystem in der Grotte von Postojna haben schon vor 500.000 Jahren begonnen zu wachsen. Touristisch erschlossen wurde die Unterwelt vor mehr als 200 Jahren, damals nannte man sie noch Adelsberger Grotte. Sie gilt als eine der größten Schauhöhlen Europas.
Servus Srecno Ciao am 7. Jänner 2023
Einzigartige Optik und Akustik
Katarina Kanduc: „In der Höhle haben wir auch sehr große Säle, zum Beispiel den großen Berg. Da kann man auch eine Kathedrale reinstellen. Oder den Konzertsaal, der ist noch größer. Bis zur Decke haben wir 43 Meter. Das Ganze hat eine einzigartige Akustik. Das Echo hallt bis zu sieben Sekunden nach. Deswegen finden hier auch regelmäßig Konzerte statt, zum Beispiel zu Weihnachten.“

Auch Kaiser Franz Josef und Kaiserin Sisi waren zwei Mal hier zu Gast – 1856 und 1883. Sie waren es auch, die für die Elektrifizierung in der Höhle sorgten. Seit 150 Jahren führt auch ein eigener Zug durch die Höhlengänge, der die Besucher ins Innere bringt.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 7.1.23
Mehr über die Höhlenbewohner erfahren kann man im „Vivarium“, das 1931 als Forschungseinrichtung seinen Betrieb aufnahm. Schon im 17. Jahrhundert gab es die ersten schriftlichen Dokumente über die Jungen eines furchtbaren Drachens, der in der Höhle von Postojna lebt. Über diese ungewöhnlichen Wesen schrieb sogar Charles Darwin in seinem Werk „Die Entstehung der Arten“.
Bis zu zehn Jahre ohne Nahrung
Katarina Kanduc: „Das ist das größte Höhlentier weltweit, kann bis zu 35 Zentimeter in die Länge wachsen. Sie haben keine Augen mehr, sind blind, weil es ist ja auch dunkel in der Höhle. Ohne Nahrung können sie bis zu zehn Jahren aushalten. Weil sie so lange ohne Nahrung aushalten können haben sie auch einen sehr langsamen Metabolismus. Er hat nur zwei Herzschläge pro Minute.“

Ihre Haut ist blass, fast durchsichtig. Sie haben keine Augen, vier Beine – insgesamt zehn Zehen, vorne drei, hinten zwei. Die Grottenolme atmen durch Lungen, haben aber auch rote Kiemenbüschel am Hinterkopf – mit denen sie unter Wasser atmen können. Vor einigen Jahren gelang es den Forschern, diese besonderen Höhlenbewohner nachzuzüchten.

32 Baby-Grottenolme ausgeschlüpft
Katarina Kanduc: „Im Jahr 2016 gab es 64 Eier, 22 Grottenolme schlüpften tatsächlich aus. Das war damals in dem Konzertsaal, also direkt in der Höhle. Voriges Jahr ist das Wunder hier im Vivarium wieder passiert. Da gab es 43 Eier. Aus denen sind 32 Baby-Grottenolme ausgeschlüpft.“
Die Wissenschaftler hoffen, noch weitere Gelegenheiten zu haben, um die Fortpflanzung der sagenumwobenen Höhlenbewohner genauer zu erforschen.