Begeistert von englischem Stil
Martina Copetti hält sich am liebsten in der Natur auf – egal ob in ihrem Garten, auf den Feldern der näheren Umgebung oder im Wald. Es sind die Nuancen, Formen und Gerüche ihrer Heimat, die sie gerne auf sich wirken und in ihre Arbeiten einfließen lässt. Schon immer faszinierte es sie, mit wie viel Liebe zum Detail die Engländer Parks oder auch private Gärten pflegen, sagt sie.
Von „Slow Flowers“-Bewegung begeistert
Eigentlich studierte Martina Sprachen und arbeitete für ein Unternehmen. Sie wollte aber Neues dazulernen und kam so auf die Idee, einen Kurs bei der Blumenakademie in London zu absolvieren. Sie sagt, dadurch habe sich ihr eine neue, ihr bislang vollkommen unbekannte Welt eröffnet: „In England habe ich diese Liebe und das Bewusstsein für die Natur kennengelernt und die ‚Slow Flowers‘-Bewegung.“ Industriell gefertigte Steckschwämme, Zellophan oder Plastikblumen werden dort nicht verwendet, sagt Martina Copetti.
Der Aufenthalt in England sollte ihr Leben komplett verändern: Zurück in Gemona del Friuli bildete sie sich im Bereich der Floristik weiter und eröffnete ihr eigenes kleines Geschäft, wo sie seither ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzt.
Sendungshinweis:
„Servus, Srecno, Ciao“, 3.12.22
Das ganze Jahr über auf Materialsuche
Seit drei Jahren hat sie ein eigenes Grundstück, wo sie ihre eigenen Pflanzen und Blumen züchtet. Manchmal macht sie sich auch auf, um in freier Natur welche zu pflücken. Oder sie bezieht sie von Bauernhöfen in ihrer Umgebung. Das ganze Jahr über sammelt die junge Floristin Materialien, trocknet und konserviert sie, um sie dann auch während des Winters zur Verfügung zu haben. Manche färbt sie auch selbst ein.
Nordischer Schick für bella Italia
Zurück in ihrer Werkstatt geht es dann an die Arbeit: In Italien ist generell eher klassischer Blumenschmuck angesagt. Martina Copetti geht ihren eigenen Weg und begeistert durch ihr nordisch angehauchtes Design: „Auch zur Weihnachtszeit verwende ich gerne Naturelemente. Natürlich findet man jetzt im Dezember selten etwas buntes. Rot zum Beispiel ist besonders schwer zu finden. Gerne verwende ich auch den Eukalyptus, weil mir auch grün sehr gut gefällt. Oder silber und weiß. Denn Weihnachten ist für mich nicht nur rot und grün“, sagt die Floristin.
Aus Resten werden neue Kreationen
Damit die Trockenblumensträuße länger halten, sollten sie keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Es ist ihr größter Feind, sagt Martina Copetti, weil dadurch das natürliche Ausbleichen – wie in der Natur – vorangetrieben werde. Auch wenn die Blumen einmal nicht mehr so schön sind wird bei der 28-Jährigen nur selten etwas weggeworfen.
Servus Srecno Ciao
„Ich verwende alles wieder. Auch zum Beispiel für Blütenblätter, die andere wegwerfen würden, finde ich eine neue Verwendung. Entweder in meinen Arrangements oder bei Hochzeiten, wenn neben dem Reis eben auch bunte Blütenblätter geworfen werden. So wird nichts verschwendet“, sagt Martina Copetti.