Seit 1701 ist das Haus in der Altstadt von Kamnik im Besitz der Familie Stele. Mit viel Gefühl für die Tradition wurde ein kleines Wachszieher-Museum eingerichtet, wo man die Entwicklung der Zunft nachvollziehen kann. Bis vor rund hundert Jahren wurden Kerzen ausschließlich aus Bienenwachs gefertig. Es wurde mit Hilfe von Dampf geschmolzen. Besonders beliebt waren die Wachschnüre, die früher gerne zu Maria Lichtmess Anfang Februar gekauft wurden.

Jahrhunderte alte Modelle
Wachszieher waren meist auch Lebzelter, denn mit dem Wachs brachten die Imker oft Honig mit, der dann für Lebkuchen oder auch Met diente.
Servus Srecno Ciao, Kerzengießer
Gut dreihundert Jahre alt sind manche Formen oder Model. Gegossene Wachsmotive waren auch als Votivgabe beliebt, wenn Menschen krank waren oder Schmerzen hatten.

„Stolz auf Familientradition“
Über die uralte Tradition sagt Janez Stele: „Natürlich ist es mir eine Ehre, ich bin stolz auf die Familien-Tradition. Andererseits ist diese aber auch eine große Verpflichtung, weil ich von mir selbst eine gewisse Perfektion erwarte und neben all den Vorteilen bringt das dann auch Schwierigkeiten mit sich.“

Plecnik als Inspirationsquelle
Im Obergeschoß des Hauses kann man ein von Architekt Joze Plecnik gestaltetes Wohnzimmer sehen. Plecnik überraschte die Familie aber auch mit Entwürfen für besondere Kerzen und der Idee, sie mit von ihm gestalteten Mustern zu verschönern.
Sendungshinweis:
„Servus, Srecno, Ciao“, 19.11.22
Kerzenfabrikant Janez Stele: „Ich erinnere mich gerne an meinen Großvater, der ein Freund des großen Architekten Plecnik war. Mein ganzes Leben haben mich die von ihm gestalteten Kerzen begleitet. Mein Vater vermittelte mir diese Technik und ich gebe diese gerne an meine zwei Kinder weiter.“

Noch heute werden in kleinen Serien Plecniks Entwürfe in Originalformen gegossen und auf Kerzen gebracht. „Vse zgori – alles brennt“ ist ein Plecnik-Motto, das bis heute auf die Kerzen gemalt wird.