Wangenitzsee am See
Nationalpark Hohe Tauern/Sam Strauss
Nationalpark Hohe Tauern/Sam Strauss
„9 Plätze 9 Schätze“

Wangenitzsee im Herzen der Hohen Tauern

Als größter Bergsee Kärntens ist der Wangenitzsee an der Grenze zu Osttirol kein Magnet für den Massentourismus geworden, sondern hat sich seine Ursprünglichkeit bewahrt. Das glasklare Wasser kommt vom kleineren Kreuzsee, das Wasser ist mit 13 Grad auch eiskalt.

Die ruhige Wasseroberfläche mutiert zum verträumten Spiegelbild einer grandiosen Kulisse aus Dreitausendern, die ihn wie eine Perlenkette umschließen. Mit einer Größe von 21,57 Hektar und einer Tiefe von 48 Metern ist der Wangenitzsee der größte Bergsee Kärntens. Außerdem zählt er zu den größten und tiefsten Hochgebirgsseen der Ostalpen. Gemeinsam mit dem Kreuzsee bildet er auf 2.465 Metern ein imposantes Seenplateau.

9 Plätze 9 Schätze Wangenitzsee

Gespeist vom kleineren Kreuzsee

3,5 Millionen Kubikmeter Hochgebirgswasser speichert der Wangenitzsee. Gespeist wird er nur vom kleineren Kreuzsee direkt daneben. Entwässert wird der See über den Wangenitzbach weiter in die Möll, die dem bekannten Kärntner Bergtal den Namen gibt. Die Sonne tut sich jenseits der 2.000er Grenze schwer, den Wangenitzsee zu erwärmen. Die Sommerhöchsttemperatur liegt in den obersten Schichten meist nur um die 13 Grad. Etwa drei Viertel des Jahres, im langen Hochgebirgswinter, ist der See weitgehend von einer dicken Eisschicht überzogen.

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Wangenitzsee am See
Nationalpark Hohe Tauern/Sam Strauss
Wangenitzhütte
Wangenitzsee am Abend
ORF/Bernd Radler
Sonnenuntergang am Wangenitzsee
Pusteblumen am See
ORF/Bernd Radler
Pusteblumen am See
Bach am Wangenitzsee
ORF/Bernd Radler
Bach führt zum Wangenitzsee
Wangenitzsee Hütte
ORF/Bernd Radler
Schutzhaus am Wangenitzsee
Wangenitzsee Hütte
ORF/Bernd Radler
Schutzhaus am Wangenitzsee
Eine Hängebrücke überspannt den Bach
ORF/Bernd Radler
Eine Hängebrücke verläuft über dem Wangenitzbach
Wangenitzsee
ORF/Bernd Radler
Am Ufer des Wangenitzsees
Schafe weiden am Wangenitzsee
ORF/Bernd Radler
Schafe weiden am Wangenitzsee
Bergwelt rund um den Wangenitzsee
ORF/Bernd Radler
Bergwelt am Wangenitzsee

Karge Gräser wachsen in der großen Höhe

Den Wangenitzsee umzieht ein etwa zwei Kilometer langer Uferstreifen, die Landschaft ist steil, nur in den flacheren Bereichen machen Schutthalden den See einfacher zugänglich. Abwechslungsreiche Botanik sucht man hier vergebens. Es ist vor allem der für die Region typische Krummseggenrasen vorherrschend, eine Sauergrasgewächs. Ebenso wie das Scheuchzer Wollgras, das vor allem an flachen Uferstellen wächst. Es wird auch Alpen-Wollgras genannt. Mit seinen weißen, bauschigen Blütenköpfen ist das Gras eine Augenweide am See und beliebtes Fotomotiv bei Wanderern. Wenngleich es wesentlich zur Verlandung alpiner Gewässer beiträgt, weil es weit in das Wasser hinein vordringen kann.

Wangenitzseehütte 1927 erbaut

Direkt am Ufer des Wangenitzsees steht die Wangenitzseehütte. Es ist am Seenplateau der bis heute weitgehend einzige bauliche Eingriff in die Natur. 1927 wurde die erste Schutzhütte an dieser Stelle eröffnet, damals gebaut von der Alpenvereinssektion Moravia in Böhmen. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Hütte durch einen Brand komplett zerstört. Erst Jahrzehnte später errichtete die Sektion Holland im österreichischen Alpenverein ein neues Schutzhaus, 1966 wurde es eröffnet.

Die Königlich niederländische Kletter- und Bergsportvereinigung verlor aber das Interesse, deshalb ist die Hütte seit 2009 im Besitz der Sektion Lienz im Österreichischen Alpenverein. Betrieben wird die Wangenitzseehütte von Claudia und Franz Aßlaber. Mit viel Idealismus bewirtschaften sie die Schutzhütte, die auch als Ausgangspunkt für weitere Touren beliebt ist, beispielsweise auf das 3.283 Meter hohe Petzeck. Die Hütte bietet Mehrbettzimmer und Waschmöglichkeiten.

Kernzone des Nationalparks

Der Wangenitzsee liegt in der Kernzone des Nationalpark Hohe Tauern, was menschliche Eingriffe weitgehend unmöglich macht. Aber schon zuvor war die Schobergruppe, grob verortet zwischen Lienz und dem Großglockner, in einem Dornröschenschlaf. Skilifte, Straßen oder Chaletdörfer gibt es hier nicht. Seit jeher steht der Gebirgszug im Schatten seiner wesentlich berühmteren Nachbarn, der Glockner- und der Venedigergruppe.

Eine Wiener Alpenvereinssektion eröffnete 1933 den Wiener Höhenweg, ein Weitwanderweg vom Iselsberg bis zum Glocknerhaus. Er wird in der Regel in fünf Tagesetappen begangen mit Gehzeiten von vier bis sechs Stunden. Am Ende jeder Etappe wartet ein Schutzhaus. Eines davon ist die Wangenitzseehütte, die von vielen als Highlight am Wiener Höhenwegs beschrieben wird.