Die Geschichte des Ortes Jeruzalem beginnt im Mittelalter. In der Zeit der Kreuzzüge machten Ritter auf dem Weg ins Heilige Land hier Station und die Landschaft, die Menschen und die Produkte der Region faszinierten sie derartig, dass sich einige auf dem Rückweg sogar hier niederließen. Andrej Vrsic, der Tourismusdirektor von Jeruzalem, erklärt Gästen gerne in der Kleidung der Ritter des Deutschen Ordens diese Geschichte einfach, um sie erlebbar zu machen und die Bedeutung für seine Heimat zu unterstreichen.
„Aus dem heiligen Land haben die Ritter das Bild der traurigen Mutter Gottes mitgebracht. Es stammt aus Jerusalem und so haben sie auch den Ort benannt. Deshalb sind wir mit dieser Geschichte der Kreuzritter sehr verbunden“, so Vrsic.
Lange Winter und warme Sommer
Bis zum Bau der heutigen Kirchen vergingen viele Jahre. Erst 1652 wurde sie errichtet und 1717 dann geweiht. Gleich daneben entstand eine Unterkunft, heute ein beliebtes Hotel, an das ein Park angeschlossen ist, der vor bald einhundert Jahren mit verschiedensten Bäumen und Sträuchern bepflanzt wurde. „Unser Klima ist sub-pannonisch. Das bedeutet, dass wir kalte, lange Winter, aber dafür auch relativ warme Sommer haben. Das ist sehr gut für die Weinreben, weil sich die Rebe im Winter ausruhen kann und uns dann im Sommer einen Wein von hoher Qualität gibt“, erzählt Vrsic.
So reifen in der Region etwa fünf Prozent der besten Weine der Welt. Vor einigen Jahren wurde neben der Kirche von Jeruzalem noch eine Vinothek errichtet, wo die typischen Sorten wie Sipon, Chardonnay oder Sauvignon verkostet werden können. An einem Ort, den schon die Kreuzritter wohl auch deshalb schätzten.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 28.5.2022
Pogaca in allen Varianten
Die Landschaft der Region um Jeruzalem ist kulinarisch vielfältig und beinahe für jeden Geschmack ist etwas dabei. Mit all diesen Traditionen ist Teta Marta, Tante Marta, wie die Einheimischen und ihre Stammgäste Marta Gregorc nennen, aufgewachsen und pflegt sie noch heute mit großer Begeisterung. Aus Buchweizenmehl, Salz, Öl und Wasser entsteht der Teig für eine Pogaca, einen Kuchen, der ihr sehr am Herzen liegt. Ist der Teig fertig und hat ein wenig gerastet, geht es ans Ausrollen, da hat Marta schon ihre eigene Technik und bestreicht das Backpapier vorher mit Schmalz.
„In unserer Region kennen wir mehrere Varianten von Pogaca: jene mit Buchweizenmehl, die ist ein wenig süß, dann die Gibanica aus der Prelkia, die ist auch süß und dann backen wir noch die Kvasenica, die kann süß oder salzig sein. Am besten ist aber die Polenka, die ist salzig mit Grammeln, Kürbiskernen und Salz und die passt sehr gut zum Wein unserer Region“, so Marta Gregorc.
Den Belag für die Buchweizen-Pogaca hat Tante Marta aus Topfen, Zucker und Eiern zusammengerührt und verteilt ihn schön gleichmäßig. Über den Topfenbelag kommt noch eine Mischung aus Sauerrahm und Ei. Dann ist die Pogaca bereit für den Ofen, der natürlich mit Holz vorgeheizt wurde. Nach etwa einer halben Stunde ist es dann so weit, der Kuchen ist fertig und die Köchin freut sich schon auf die Verkostung.